Anif überholt kraftlose Grödiger
Beim 0:1 gegen Hohenems schmerzten Trainer Fötschl die drei Ausschlüsse.
GRÖDIG. Als das auf acht Mann dezimierte Häuflein Grödiger nach dem 0:1 gegen Hohenems am Samstag vom Platz schlich, musste sich oben auf der Tribüne einer an das Gefühl gewöhnen, jetzt Tabellenführer zu sein: Trainer Thomas Hofer hatte mit seinen Anifern schon am Vortag die Pflicht erfüllt, in Kufstein ein 0:2 mit einem finalen Furioso noch in ein 3:2 verwandelt. „Wir hatten ein Dutzend hochkarätiger Chancen, da mussten die Tore irgendwann fallen“, sagte Hofer.
Sein Grödiger Kollege Andreas Fötschl erkannte neidlos an: „Die Anifer stehen verdient da oben.“Die offensive Schlagkraft macht derzeit den Unterschied zum Lokalrivalen aus. Sturm-Alleinunterhalter Mersudin Jukic blieb gegen Hohenems wirkungslos, vergab zudem seinen bereits dritten Elfmeter in dieser Saison (38.).
So bekamen die Vorarlberger Oberwasser. Fötschl: „Wir haben die Nachwirkungen vom Cup am Dienstag gegen den LASK gespürt. Wir konnten das Spiel nicht mehr selbst gestalten.“
Vor den Augen ihres Ex-Goalgetters Roman Wallner schlitterten die Grödiger ins Unglück. Erst musste Julian Feiser nach einem Ellbogen-Check mit blutüberströmtem Gesicht vom Platz (59.). Nur Gelb gab es für den Übeltäter, Fötschl stürmte aufs Feld und tat seinen Unmut kund. Rot zückte der Referee dann aber gegen Michael Switil (Notbremse, 78.).
In Unterzahl wurde durch Martin Boakye (89.) die erste Heimniederlage im Das.Gold- berg-Stadion besiegelt. Damit nicht genug, sahen auch noch Markus Berger Gelb-Rot und Matthias Öttl Rot. „Die Ausschlüsse waren vertretbar, aber dann sollte der Schiedsrichter auch beim Foul an Feiser die gleichen Maßstäbe anwenden“, ärgerte sich Fötschl. Unverdrossen blieb nur eine aus Triest angereiste Delegation von GrödigFans. Im Titelkampf schaut es im Moment jedoch trist aus. Tore: Öbster (35.); Alterdinger (87.), Buhacek (90.). – In der ersten halben Stunde sahen 1200 Zuschauer ein Spiel zum Abgewöhnen. Mit der Führung im Rücken erspielte sich die Austria ein Chancen-Plus. Die vergebenen Möglichkeiten rächten sich in den Schlussminuten, als zunächst ein Foul im SAK-Strafraum nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde. Im Gegenzug gelang dem SAK das 1:1 und in Minute 91 sogar das schmeichelhafte 2:1. Die Besten: Ebner, Mayer bzw. Pauschallob (herausragend: Soder, Blötzeneder, Ebner). 1200, Steinbeck. Tore: Bicer (19.), Marasek (35.); Krainz (82.), Oberst (84.), Zia (90.). Die Besten bei Anif: Pauschallob. 300 Karagic. Tore: Neuhofer (4., 18.), Löw (26.). – Seekirchen bleibt aus Salzburger Sicht das Team der Stunde. Seit sieben Spielen unbesiegt, seit sechs Spielen ohne Gegentor ist die Elf von Alexander Schriebl Sechster. „Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. So kann es weitergehen“, sagt der Sportliche Leiter Mario Lapkalo. Die Besten: Pauschallob (herausragend: Stadlmann, Löw, Neuhofer) bzw. niemand. 400, R. Begovic.
Austria – SAK 1:2 (1:0) Kufstein – Anif 2:3 (2:0) Seekirchen – Saalfelden 3:0 (3:0) Dornbirn – Hard 1:1 (1:0) Wörgl – Schwaz 0:4 (0:3) Altach A. – Innsbruck A. 2:1 (1:0)
Tore: Vieira (7.); Koch (75.). Gelb-Rot: Batir (53., Hard). 1200, Ouschan. Tore: Gercaliu (13.), Wurm (33.), Augustin (42.), Milenkovic (68.). 250, Schiefer. Tore: Tartarotti (17., 58.); Egbe (92.). 120, Salihovic.