Zehn Patienten kosten zwei Millionen Euro
Moderne Medikamente sind eine finanzielle Belastung für die Krankenkassen. Die Medikamentenkosten stiegen von 15 auf 23 Prozent.
In den USA nannte man es nur die 1000-Euro-Pille: Ein neues Medikament bietet seit einigen Jahren eine effektive Behandlung bei der Lebererkrankung Hepatitis C. Die Herstellerfirma sorgte aber gleichzeitig mit den hohen Kosten für die Pillen für Aufregung bei den Sozialversicherungen. Zwar wurden die Kosten für das Medikament mittlerweile gesenkt, die Behandlung gehört aber immer noch zu den teuersten medikamentösen Therapien. Das zeigt eine Aufstellung der Salzburger Gebietskrankenkasse über die zehn teuersten Patientinnen und Patienten im Bundesland. die Aufwendungen der Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) von 2014 auf 2015. Diese betrugen laut aktuellstem Jahresbericht 765 Millionen Euro. Der Bericht des Jahres 2016 ist im Mai zu erwarten. macht die Spitalsfinanzierung aus. Diese Drei der Patienten in dieser Liste bekommen das Präparat zur Behandlung der Lebererkrankung. Die Therapien kosteten zwischen 107.000 und 179.500 Euro im Jahr. Noch teurer waren die medikamentösen Behandlungen von Patienten mit Lungenhochdruck: Eine der Behandlungen kostete 478.800 Euro in einem Jahr.
Insgesamt zahlte die Gebietskrankenkasse für die Medikamente beläuft sich auf 218 Millionen Euro. Für die niedergelassenen Ärzte wurden 2015 192 Millionen Euro ausgegeben, für Medikamente 151 Millionen Euro.
im Jahr 2015 bei der SGKK versichert. Die Zahl der erwerbstätigen Versicherten stieg in zehn Jahren von 195.000 auf 207.000. der zehn teuersten Patienten mehr als zwei Millionen Euro.
Die Medikamentenkosten machen mittlerweile 23 Prozent der Ausgaben der Krankenkasse aus, sagt Sprecherin Karin Hofer. „Im Jahr 2000 waren es noch zwischen 15 und 16 Prozent.“In Österreich stehe es zum Glück außer Frage, dass auch die teuersten Behandlungen übernommen werden. „Dafür sind wir da. Man hört immer wieder Beschwerden darüber, welche Behandlungen nicht gezahlt werden. Ich sehe hier die Gefahr, dass unser System infrage gestellt wird.“
Natürlich gebe es immer wieder Unstimmigkeiten über die bezahlten Leistungen. „In manchen Fällen gibt es auch Missstände. In vielen klaffen allerdings die Erwartungen der Patienten mit den Aufgaben einer Krankenkasse auseinander.“
So werden Behandlungen im Ausland nur bezahlt, wenn diese in Österreich in keiner vergleichbaren Form erbringbar sind. Kosmetische Operationen werden nur bei medizinischer Notwendigkeit erstattet. Auch wegen Transportkosten gebe es häufig Beschwerden: Diese übernimmt die Krankenkasse nur, wenn der Patient nicht gehfähig ist.
„Beschwerden gibt es darüber, was wir alles nicht zahlen.“