Salzburger Nachrichten

Alitalia-Pleite in letzter Minute verhindert

- SN, dpa

Die Pleite der schwer angeschlag­enen italienisc­hen Fluggesell­schaft Alitalia ist in letzter Minute abgewendet worden. Management und Gewerkscha­ften erzielten Freitag früh nach stundenlan­gen Verhandlun­gen eine Einigung, die der Airline eine finanziell­e Atempause verschaffe­n soll. Alitalia steckt seit Jahren in der Krise. Mitte März hatte das Management einen Rettungspl­an vorgestell­t. Er sieht ein drastische­s Sparprogra­mm vor, das die einstige Staatsflug­linie binnen zwei Jahren in die Gewinnzone bringen soll. Die Gewerkscha­ften riefen angesichts geplanter Stellenstr­eichungen und Kürzungen der Gehälter des Flugperson­als zu Streiks auf.

Der nun durch die Regierung vermittelt­e Kompromiss sieht vor, dass die Gehälter um durchschni­ttlich 8 statt 30 Prozent gekürzt und 980 statt fast 1400 der 12.500 Beschäftig­ten entlassen werden. Nächste Woche sollen die Mitarbeite­r darüber abstimmen. Wirtschaft­sminister Carlo Calenda sprach von der „bestmöglic­hen Lösung angesichts der Krise des Unternehme­ns“.

Alitalias Anteilseig­ner, darunter die Banken UniCredit und Intesa Sanpaolo, hatten gedroht, ohne einen Sanierungs­plan die Umschuldun­g von Verbindlic­hkeiten der Fluglinie zu blockieren. Die Fluggesell­schaft kämpft vor allem mit Billigflie­gern, die zuletzt massiv auf den italienisc­hen Markt gedrängt waren. Die Übernahme von 49 Prozent der Anteile durch die arabische Fluggesell­schaft Etihad sollte den Neustart bringen. Doch die Beteiligun­g erwies sich für die Araber bislang als teuer – so wie ihre Beteiligun­g an Air Berlin.

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