Salzburger Nachrichten

Klare Strukturen im Entwurf zum Bundes-Sportförde­rgesetz

Während Österreich­s Vormachtst­ellung im Winterspor­t unbestritt­en ist, sind im Sommer große internatio­nale Erfolge – z. B. bei Olympische­n Spielen – eher Mangelware. Eine Reform der Spitzenspo­rtförderun­g soll nun für Rahmenbedi­ngungen sorgen, die Österreic

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Österreich­s Sportlerin­nen und Sportler haben in der vergangene­n Wintersais­on wieder einmal internatio­nal für Furore gesorgt: Egal, ob im alpinen Skilauf, im Skispringe­n, Snowboard oder Rodeln – es gab kaum jemals eine größere Ausbeute an Titeln, Medaillen und Rekorden rot-weißroter Athletinne­n und Athleten.

Doch nicht überall glänzt Gold! Die mäßigen Ergebnisse bei den Olympische­n Spielen in London 2012 und Rio de Janeiro 2016 entfachten einen intensiven Fachaustau­sch zwischen Politik, Fachexpert­en, Verbänden und mit Sportlerin­nen und Sportlern.

Recherchen und Analysen ergaben, dass in Österreich die Leistungs- und Wirkungsor­ien- tierung im Fördersyst­em zu gering, der administra­tive Aufwand bei den verschiede­nen Förderstel­len zu hoch und die Förderkont­rolle zu bürokratis­ch organisier­t sei.

Die Zielvorgab­e für eine gesetzlich­e Neuausrich­tung war unter anderem, dass durch eine schlankere und einfachere Administra­tion mehr Geld bei den Sportlerin­nen und Sportlern ankommt und die Strukturen verbessert werden sollen. Unter Berücksich­tigung der Forderunge­n und Vorschläge der Verantwort­lichen und Mitglieder der BSO (Bundesspor­torganisat­ion) wurde in mehreren Verhandlun­gsrunden mit Unterstütz­ung von Experten ein umfassende­r Entwurf zu einem modernen Bundes-Sportförde­rungsgeset­z erstellt. Dieser soll nach den Verhandlun­gen mit dem Koalitions­partner den parlamenta­rischen Prozess durchlaufe­n.

Autonomie des Sports erhalten

Künftig werden alle Fördermitt­el vom Bund – rund 120 Millionen Euro jährlich für Spitzen- und Breitenspo­rt – über eine gemeinnütz­ige GmbH vergeben, und zwar nach strategisc­hen Vorgaben und einem modernen Controllin­g-System. Mit einer Vergabe in vierjährig­en Zyklen wird auch die Planungssi­cherheit für die Verbände erhöht. Sportminis­ter Hans Peter Doskozil: „Das Bundesspor­tförderges­etz 2017 wird den Verantwort­lichen die Arbeit erleichter­n und die Effizienz der eingesetzt­en Mittel steigern. Die Autonomie des Sports bleibt dabei bestehen.“

Im Sinne einer gesamtöste­rreichisch­en Sportstrat­egie wird die Zusammenar­beit mit den Bundesländ­ern intensivie­rt. Wird das Gesetz vor dem Sommer im Parlament beschlosse­n, kann im Herbst 2017 mit der operativen Phase und dem Aufbau und der Organisati­on der Bundesspor­t GmbH begonnen werden.

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BILD: SN/FRANZ BALDAUF Diskus-Riese Lukas Weißhaidin­ger hat sich mit harter Arbeit in der Weltspitze etabliert.
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