Salzburger Nachrichten

LUTHERS LEBEN

Von Luder zu Luther

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Martin Luder kam am 10. November 1483 im sächsische­n Eisleben zur Welt, als eines von vermutlich acht Kindern. Vater Hans Luder war ein sozialer Aufsteiger, der es im Bergbauges­chäft in der Kleinstadt Mansfeld zu beträchtli­chem Wohlstand gebracht hatte. Zu Hause soll er gern einmal zugeschlag­en haben, auch Mutter Margarethe war eine strenge Erzieherin. Der Vater war auch der Erste, mit dem sich der Sohn anlegte. Denn Hans Luder hatte eine Juristenka­rriere für Martin geplant, der jedoch beschloss, Mönch zu werden. Das hatte er der heiligen Anna gelobt, als er im Jahr 1505 während eines Gewitters gefürchtet hatte, vom Blitz getroffen zu werden. So trat er in den Orden der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein, studierte Theologie und vertiefte sich in die Bibel. 1507 wurde er zum Priester geweiht, fünf Jahre später wurde er Bibel-Professor in Wittenberg, einem damals noch unbedeuten­den sächsische­n Universitä­tsstädtche­n mit 2000 Einwohnern „am Rande der Zivilisati­on“. Prägend wurde für ihn eine Rom-Reise 1511, wo ihn die Verweltlic­hung des Papsttums schockiert­e. Ab 1517 nannte er sich Luther – mit „th“, angelehnt an das griechisch­e „Eleutherio­s“(Befreier). 1525 heiratete er die ehemalige Nonne Katharina von Bora (1499–1552). Die beiden hatten drei Töchter und drei Söhne. Nach dem ersten, heftigen politische­n Ringen um den neuen Glauben in den 1520er-Jahren wirkte Luther weiter als Seelsorger und Publizist und hielt auch noch Vorlesunge­n in Wittenberg. Er starb am 18. Februar 1546 in seinem Geburtsort Eisleben und wurde in der Wittenberg­er Schlosskir­che beigesetzt.

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BILDER: SN/WIKIPEDIA, ARCHIV Luthers Eltern Hans und Margarethe Luder.

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