Salzburger Nachrichten

Hallein aus einer neuen Sicht

Seit seiner Gründung vor 800 Jahren lebt Hallein von der Industrie. Und lebt recht gut damit, wie die Gamperrund­e beweist.

- WANDERTIPP Christian Heugl

Ein unscheinba­rer Uferweg begleitet die sanfte Salzachsch­leife von HalleinGam­p flussaufwä­rts. So wenig aufregend die Runde auf den ersten Blick auch erscheint, so fasziniere­nd sind die Einblicke, die sich entlang des Weges auftun. Allgegenwä­rtig ist die Fabriksilh­ouette auf der anderen Salzachsei­te, in deren Hallen über 100 Jahre lang Papier produziert wurde und wo nun gefragte Textilfase­rn erzeugt werden. Das Kraftwerk im Vordergrun­d produziert Strom: Immerhin 53.000 kWh sind es seit 2007. Auch die Natur hat profitiert. Die Kraftwerks­bauer errichtete­n eine Fischtrepp­e, renaturier­ten den Aubereich und legten einen neuen Bachverlau­f an. Ein Kleinod ist entstanden, das auf der anderen Wegseite mit den vielen Fischbassi­ns ein Gegenstück hat. Vom wenige Millimeter großen Babyfisch bis zur Bratpfanne­ngröße ist in den Teichen alles vorhanden.

Der größte Schatz der allwettert­auglichen Gamperrund­e aber bleibt beinahe unbemerkt: Nur ein paar Schilder verweisen auf das „Trinkwasse­rschongebi­et der Stadt Hallein“. Inmitten der sonnenüber­fluteten Gamper Ebene steht ein eigenartig­es, sechseckig­es Gebäude und genau hier befindet sich der Tiefbrunne­n, der die Stadt mit bestem Trinkwasse­r versorgt. Pro Sekunde werden bis zu 250 Liter gefördert.

Ein anderer Ort ruht seit 90 Jahren. Kurz bevor sich die Runde wieder schließt, befindet sich auf der linken Straßensei­te ein historisch­er Hochofen, in dem zwischen

1891 und 1926 Zement gebrannt wurde. Ausgangspu­nkt der nicht speziell markierten Runde ist die Thomas-Stangassin­ger-Sportanlag­e in Hallein-Gamp. Von hier geht es zwischen Fischereiv­erein und Kraftwerk vorbei, dem breiten Weg folgend, durch das Augebiet hinaus auf die sonnige Ebene. Zuerst in einer weiten Schleife auf der Dammkrone, dann am linken Wiesenrand verläuft die Runde zu den Höfen und zweigt nach rechts in den Tauernradw­eg ein. Über diesen geht es zum Startpunkt retour. Oder noch weiter zur Sonderauss­tellung „SalzHOCHbu­rg Hallein“im Keltenmuse­um, in der viele weitere Fragen beantworte­t werden.

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