Statine und pflanzliche Mittel senken nicht nur Cholesterin
Immer mehr Studien weisen Wirkungen nach, die über die bisherige Anwendung hinausgehen.
Statine werden üblicherweise in der Medizin eingesetzt, um die Bildung von Fettablagerungen zu reduzieren und damit die Verstopfung von Blutgefäßen zu verhindern. Immer häufiger werden Statine nun aber auch prophylaktisch eingesetzt, um das Auftreten von Risikofaktoren wie Herz-Kreislauf-Versagen oder Diabetes mellitus erst gar zu verhindern. Oftmals werden die Vorteile einer Statintherapie unterschätzt und Nebenwirkungen übertrieben.
In einer retrospektiven Studie der Universität Stanford untersuchten Forscher den Einfluss von Statinen auf die Gesamtsterblichkeit. Eingeschlossen waren über 500.000 Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ergebnisse zeigten, dass bei jenen, die eine hoch intensive Statintherapie erhielten, die Ein-JahresSterblichkeit vier Prozent betrug. Jene mit einer moderat intensiven Behandlung zeigten eine Sterblichkeit von 4,8, jene mit einer niedrig intensiven Behandlung eine von 5,7 Prozent. Ganz ohne Statinbehandlung waren es sogar 6,6 Prozent. Es zeigte sich somit ein kleiner, aber signifikanter Überlebensvorteil bei der Gruppe mit hoch intensiver Statintherapie.
Auch die Krebssterblichkeit lässt sich womöglich durch eine Statingabe verringern. Dies fanden Forscher aus Birmingham in einer großen Beobachtungsstudie mit über 930.000 Patienten heraus. Es wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen hohen Cholesterinwerten und der damit verbundenen Statintherapie mit Lungen-, Mamma-, Prostataund Darmkarzinomen gibt. Die Ergebnisse: Erhöhte Cholesterinspiegel mit Statinmedikation sind mit einem um 22 Prozent geringeren Lungenkrebs-Sterberisiko verbunden. Beim Mammakarzinom waren es 43, beim Prostatakrebs 47 Prozent. Die Wissenschafter vermuten nun, dass die Statinmedikation gegen erhöhtes Cholesterin einen wesentlichen Einfluss auf das geringere Sterberisiko bei Krebs habe.
Sollten Statine nicht gut vertragen werden und zu Nebenwirkungen führen, kann auch auf pflanzliche Extrakte in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zurückgegriffen werden. Mit einer Kombination aus rotem Hefereis und Grüntee können laut aktueller Studienlage erhöhte Blutfettwerte gut gesenkt und mitunter auch normalisiert werden. Der Hauptwirkstoff aus Hefereis, Monacolin K, verfügt über denselben Wirkmechanismus wie medikamen- töse Statine, allerdings in deutlich abgeschwächter Form, was bedeutet, dass sich das Cholesterin damit nicht so stark senken lässt wie mit den medikamentösen Statinen. Die „pflanzlichen Statine“wirken schwächer. In der Folge verursachen sie aber auch weniger Nebenwirkungen (wie z. B. Muskelschmerzen) als die medikamentösen Statine, welche eben stärker cholesterinsenkend wirken und viel häufiger den Cholesterin-Zielwert erreichen.
Im Grüntee sind es vor allem die Polyphenole und auch antioxidativ wirkenden Catechine, die positiv wirken. Wirkung und Sicherheit von rotem Hefereis und Grüntee wurden in zahlreichen Studien nachgewiesen und zudem ist auch die Verträglichkeit der Extrakte unbedenklich. Zusätzlich sind Ernährungsumstellung und Bewegung die Basis jeder Therapie.