Salzburger Nachrichten

Wahl bringt Post fünf Millionen Euro

Post-Chef Pölzl sieht große Chance für E-Brief, auch für die Amtspost.

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WIEN. Mit der Einführung der elektronis­chen Plattform „Post Manager“war die Post AG im Herbst 2011 zu früh dran. Nur 24.000 Kunden nutzten damals das Angebot, Rechnungen verschiede­ner Anbieter zu speichern und jederzeit abrufberei­t zu haben. Der im März lancierte EBrief läuft viel besser an, sagt PostChef Georg Pölzl. Acht Wochen nach dem Start gebe es 100.000 aktive Nutzer. Pölzl ist gegen Zwangsbegl­ückung, jeder Kunde müsse auch künftig seinen bevorzugte­n Kanal für Kommunikat­ion mit Firmen und Behörden zur Verfügung stellen. Und „E-Mail ist nicht sicher“, wie der aktuelle Fall zeige.

Laut Umfragen legen 65 Prozent der heimischen Bevölkerun­g Wert darauf, wichtige Informatio­nen in physischer Form zu erhalten, ein gutes Drittel bevorzugt elektronis­che Informatio­nen. Es sei Aufgabe der Post, beide Wünsche zu erfüllen, betont Pölzl im Klub der Wirtschaft­spublizist­en in Wien. „Wir wollen den Interessen­ausgleich.“

Im ersten Quartal des Geschäftsj­ahres 2017 setzte sich der Trend des Vorjahres fort, wonach der Anteil der Briefpost weiter sinkt, der Paketberei­ch aber kräftig wächst. Ein bundesweit­er Wahlgang ist gut fürs Geschäft, er bringe samt Briefwahl Mehrumsätz­e in einer Größenordn­ung von 5 Millionen Euro – ohne allfällige Wiederholu­ng(en).

Politische Ambitionen weist Pölzl von sich. „Ich wäre kein guter Politiker. Ich bin lieber Manager und noch lieber Postler.“Job-Angebot von Sebastian Kurz habe er keines bekommen. Die großen Aufgaben lägen auf der Hand, allen voran eine Bildungs- und eine Steuerrefo­rm. Die jüngsten Ereignisse in der Innenpolit­ik stimmen ihn zuversicht­lich, „ich bin sehr hoffnungsv­oll, dass sich was ändert“.

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BILD: SN/POST Der Briefantei­l sinkt weiter.

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