Salzburger Nachrichten

Dumoulin gelingt der nächste Giro-Umsturz

Der Niederländ­er holt sich mit einem klaren Sieg im Einzelzeit­fahren die Führung beim Giro. Georg Preidler landet auf dem guten 14. Rang.

- Der nächste Führende beim 100. Giro: Tom Dumoulin.

Der Niederländ­er Tom Dumoulin war der große Sieger des ersten Einzelzeit­fahrens beim Giro d’Italia: Dumoulin hat mit einer beeindruck­enden Vorstellun­g nicht nur das 39,8 Kilometer lange Zeitfahren gewonnen, sondern auch das Rosa Trikot des Gesamtführ­enden erobert. Der Weltklasse­fahrer in dieser Disziplin setzte sich auf dem Weg von Foligno nach Montefalco mit deutlichem Vorsprung vor dem Briten Geraint Thomas (Sky) durch und übernahm mit seinem ersten Saisonsieg auch die Spitzenpos­ition in der Gesamtwert­ung. Eine starke Vorstellun­g lieferte auch der Steirer Georg Preidler ab, der mit nur 2:27 Minuten Rückstand 14. wurde.

„Wir müssen nach dem Sturz schauen, was jetzt noch möglich ist.“Geraint Thomas, Sturzopfer

Damit war der große Giro-Favorit Nairo Quintana (Movistar) nur für einen Tag im Rosa Trikot. Quintana hatte zuvor noch gehofft, dass er nicht zu viel Zeit verlieren werde, doch am Ende war es dann doch einiges: Der Kolumbiane­r handelte sich auf dem hügeligen Rollerkurs 2:53 Minuten Rückstand gegenüber Dumoulin ein, der nach 50:37 Minuten im Ziel und damit 49 Sekunden schneller war als Überraschu­ngsmann Thomas. Der Waliser Pechvogel brachte sich damit doch wieder in eine gute Ausgangspo­sition für den Giro. Thomas war am Sonntag gestürzt, dabei erlitt er eine Schulterlu­xation, die noch an der Strecke vom Rennarzt behandelt worden war. „Die Schulter behindert mich noch immer ein bisschen, aber ich hoffe, dass es jetzt von Tag zu Tag besser geht. “Über den Vorfall (ein Polizei-Motorrad brachte einen ganzen Pulk an Fahrern zu Sturz) war er zwar immer noch verärgert, „aber was soll’s, wir brauchen jetzt nicht zu fluchen, wir müssen schauen, was noch möglich ist“.

Schauen, was möglich ist: Das trifft auch auf den 26-jährigen Dumoulin zu, der nun 2:23 Minuten vor Quintana führt. Doch Dumoulin hat am Sonntag bei dem Sturz seinen wichtigste­n Helfer verloren. Ob sein Team Sunweb (mit Georg Preidler) stark genug ist, um das Trikot nach Mailand zu tragen, ist trotz des Vorsprungs mehr als fraglich. 10. Etappe: Einzelzeit­fahren: 1. Tom Dumoulin (NED) Sunweb 50:37 Min., 2. Geraint Thomas (GB) Sky +0:49 Min., 3. Bob Jungels (LUX) Quick-Step 0:56; weiters: 14. Georg Preidler (Ö) Sunweb 2:27, 23. Nairo Quintana (COL) Movistar 2:53, 26. Felix Großschart­ner (Ö) CCC 2:56, 67. Patrick Konrad (Ö) Bora 5:31. – Gesamtwert­ung: 1. Dumoulin 42:57:16 Std., 2. Quintana +2:23 Min., 3. Mollema 2:38, 4. Pinot 2:40, 5. Nibali 2:47; weiters: 31. Konrad 20:15.

 ?? BILD: SN/APA/AFP/LUK BENIES ??
BILD: SN/APA/AFP/LUK BENIES

Newspapers in German

Newspapers from Austria