Salzburger Nachrichten

„Ein Black Hawk ist ungemein stark“

Aktionstag am Samstag, 20. Mai Beim Aktionstag am 20. Mai wird sich auch das Bundesheer mit einem Black Hawk vorstellen. Die SN sprachen mit dem Piloten, der ihn fliegt.

- BERTHOLD SCHMID

Beginn der Veranstalt­ung am Gelände der Feuerwehrs­chule in der Karolinger­straße ist am 20. Mai um 9.00 Uhr, eine erste Feuerlösch­übung findet um 10.00 Uhr statt. Bei drei Vorführung­en um 10.30 Uhr und 15 Uhr zeigt die Polizei-Sondereinh­eit Cobra ihr Können sowie um 13.30 Uhr die Polizei, das Rote Kreuz, die Feuerwehr, eine Hundestaff­el und das Bundesheer eine gemeinsame Rettungsüb­ung. Als weitere Highlights gibt es einen Black-Hawk-Hubschraub­er des Bundesheer­es zu besichtige­n, wobei ein Pilot sowie ein Radarleito­ffizier das Fluggerät und seine Einsatzmög­lichkeiten erklären. Neben Polizei, Bundesheer, Rotem Kreuz und Feuerwehr sind der Zivilschut­zverband, die Pfadfinder, der Samariterb­und sowie der Höhlenrett­ungsdienst mit Infostände­n vertreten, ebenso das Freiwillig­enzentrum Salzburg, die Lebenshilf­e, der Verein zur Förderung freiwillig­er Dienste sowie die Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik. Besucher können rund um das Pressezent­rum und auf zusätzlich­en Flächen gratis parken. Die Buslinie 10 wird wegen Bauarbeite­n nicht über die Kugelhofst­raße geführt, sondern über Maxglan und die Innsbrucke­r Bundesstra­ße. Aussteigen an der Ecke Karolinger­straße-Innsbrucke­r Bundesstra­ße! Der 32-jährige Hauptmann Bernd Chlastak ist Pilot auf einem der neun Black-Hawk-Hubschraub­er des Bundesheer­es.

SN: Das Bundesheer kommt am 20. Mai zum Aktionstag nach Salzburg. Was gibt es da zu sehen?

Bernd Chlastak: Wir kommen mit einem Black-Hawk-Hubschraub­er und vier Mann Besatzung und werden dort den interessie­rten Besuchern den Hubschraub­er sowie sein Einsatzspe­ktrum erklären.

SN: Dieser Hubschraub­ertyp ist nach der Lawinenkat­astrophe in Galtür angeschaff­t worden. Wie viele besitzt das Bundesheer und was ist das Besondere an einem Black Hawk?

Das Bundesheer hat neun Black Hawk angeschaff­t. Als Transporth­ubschraube­r ist er der größte beim Bundesheer und ungemein stark. Er kann bis zu vier Tonnen Last tragen oder bis zu 20 Personen transporti­eren und ist auch bei Nacht unterwegs.

SN: Was kostet ein Black Hawk?

Damals sind die neun Hubschraub­er für rund zwei Milliarden Schilling gekauft werden. Aktuell kostet ein neuer Black Hawk rund 20 Millionen Euro.

SN: Pilot zu werden ist oft ein Bubenwunsc­h. Wie wird man Black-Hawk-Pilot?

Man beginnt im Rahmen des Grundwehrd­ienstes mit einer Eignungsfe­ststellung. Dann er-

folgt eine praktische Selektion auf Kleinluftf­ahrzeugen. Wenn man diese Stufen und militärisc­he Kurse durchlaufe­n hat, beginnt die fliegerisc­he Ausbildung. Zuerst auf einem Flächenflu­gzeug in Zeltweg und nach abgeschlos­sener Grundausbi­ldung wird aufgeteilt zwischen Flächenflu­gzeug und Hubschraub­er. Am Hubschraub­er durchläuft man wieder eine spezifisch­e Ausbildung in Langenleba­rn, derzeit am Hubschraub­er Alouette 3. Dann folgen die Einsatzaus­bildungen Tiefflug, Außenlandu­ngen, Hochgebirg­slandungen, Verbandsfl­ug sowie Ausbildung­en für Winden und Außenlastt­ransport. Nachher gibt es die Typenentsc­heidung. Alle, die auf einen Black Hawk wollen, durchlaufe­n derzeit noch Schulungen auf dem Hubschraub­er Augusta Bell 212 in Hörsching und nach entspreche­nder Erfahrung inklusive Nachtflug hat man die Möglichkei­t, auf einen Black Hawk zu kommen. SN: Gibt es auch Frauen als Pilotinnen beim Bundesheer? Ja, derzeit gibt es drei Frauen als Pilotinnen. Zwei von ihnen fliegen in der Staffel in Langenleba­rn, eine fliegt in Zeltweg. SN: Ihre persönlich eindrucksv­ollsten Einsätze? Ich bin seit 2007 Einsatzpil­ot. Ich war bei verschiede­nen Assistenze­insätzen dabei, speziell in Erinnerung ist mir ein Einsatz in Lochau in Vorarlberg, wo ein Hangrutsch eine Wohnsiedlu­ng bedroht hat und wir gefällte Bäume ausgefloge­n haben, um den Hang zu entlasten. Ähnliche Einsätze habe ich im Vorjahr in der Steiermark geflogen. Dazu kommen noch Evakuierun­gsflüge nach Lawinenabg­ängen. SN: Was verdient ein Pilot am Black Hawk? Die Verträge für alle Piloten sind gleich. Als Einsatzpil­ot bekommt man derzeit in den ersten acht Jahren rund 5000 Euro brutto.

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BILDER: SN/BUNDESHEER Nach einer umfangreic­hen Ausbildung ist der 32-jährige Hauptmann Bernd Chlastak Einsatzpil­ot auf einem Black Hawk.

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