Salzburgerin schafft Arbeit in Afrika
Nur junge Männer ohne Zukunft verlassen ihr Land, sagt Eva Mück. Sie hat im Senegal ein „Boot zum Bleiben“gebaut. Noch ist sie Einzelkämpferin.
SALZBURG. Die Salzburgerin Eva Mück kann die Warnung vor Flüchtlingsströmen aus Afrika nicht mehr hören. „Die Politiker sagen immer, dass den Menschen in ihrer Heimat geholfen werden muss, sie tun aber nichts dergleichen.“Mück hält mehr vom Helfen als vom Reden. Mit ihrem Verein „African Spirit“hat sie im Dorf Kafountine im Südsenegal den Bau eines Boots auf den Weg gebracht, das die Menschen nicht zur Flucht bewegen soll, sondern zum Bleiben.
Die Bewohner haben das Holzboot von Hand gefertigt und mit
„Eigentlich erledige ich die Arbeit der Regierung.“
einem 800 Meter langen Netz ausgestattet. Mittlerweile ist die Piroque die Einkommensquelle für 90 Fischer und ihre Familien – und das in einem Dorf, in dem 80 Prozent der Menschen keine Arbeit haben. Die Weiterverarbeitung des Fisches übernehmen die Frauen. Um ihnen die Arbeit zu erleichtern, will Mück eine Räucheranlage anschaffen. In Planung ist auch eine Obst- und Gemüseplantage. Ein zweites, kleineres Boot soll noch mehr Menschen ein Einkommen sichern.
„Ich möchte Kafountine zu einem Vorzeigedorf machen“, sagt Mück. Als Einzelkämpferin sei sie froh um jede Unterstützung. Wer mit anpacken wolle, sei herzlich willkommen. Mit Hilfe der Landesregierung sowie der Lions Clubs Hohensalzburg und Freilassing hat Mück den Start geschafft, nun möchte sie das „Boot zum Bleiben“weiter füllen. Seele des Projektes im Dorf sind der Präsident des Partnervereins, Mamakeh Bodian, und seine Frau Binta, die für die Fischer täglich eine Mahlzeit kocht. Das Paar hat sich nun bereit erklärt, seinen Brunnen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Dafür braucht der Verein jedoch einen Plastiktank und eine solarbetriebene Wasserpumpe. Nach Jahren ohne medizinische Versorgung ist es Mück und dem Verein ge- lungen, die alte Apotheke wiederzueröffnen. Ein Arzt betreut dort auch Patienten. Was fehlt, ist Geld, um den Bestand an Medikamenten vor Beginn der Regenzeit aufzustocken.
Die Fischer seien eine starke Mannschaft, sagt Mück. „Das wollen sie nun auch als Fußballmannschaft beweisen.“Gesucht wird ein Sponsor für Fußballdressen, Schuhe und Bälle. Und: „Ein Traktor wäre der absolute Wahnsinn.“Spendenkonto: