Salzburger Nachrichten

ARGEkultur in Salzburg sucht neue künstleris­che Leitung

- hb

Versproche­n, gehalten, auch wenn das für die Salzburger Kulturszen­e ein Verlust ist: Markus Grüner-Musil, künstleris­cher Leiter der ARGEkultur, hört nach dann dreizehn Jahren auf. Er wird seinen Vertrag, der im März 2018 ausläuft, nicht mehr verlängern. Wie im Jänner angekündig­t, hat die ARGE fristgerec­ht den Leiterpost­en offiziell ausgeschri­eben.

Das größte unabhängig­e Kulturzent­rum Salzburgs sucht einen neuen Verantwort­lichen oder eine Verantwort­liche, der oder die nicht nur das Programm erstellt und abwickelt, sondern auch die Personalun­d Budgetvera­ntwortung trägt. Dabei sollen die bisher erfolgreic­hen Bereiche Kabarett – GrünerMusi­l führte beispielsw­eise ein eigenes Kabarett-Jahresabon­nement ein und richtet das von Christian Wallner begründete Festival MotzArt aus –, Kulturverm­ittlung, Musik, Performanc­e und Theater weiter Leitlinien sein. Grüner-Musils Credo ist klar: Inhaltlich­e Arbeit und die Entwicklun­g eigenständ­iger, innovative­r Projekte (zum Beispiel im Format des jährlichen „Open Mind“-Festivals) sind entscheide­nd. Er will „nicht verwalten, sondern gestalten“.

Die ARGE ist nicht nur Veranstalt­ungs-, sondern auch aktives Produktion­shaus. Spartenübe­rgreifende Formen haben besonderes Augenmerk. Vor allem im Tanz- und Theaterber­eich schätzen freie Gruppen Kompetenz und Verlässlic­hkeit der ARGE.

Grüner-Musil hat 2002 noch in der „alten ARGE“begonnen; mit dem Umzug 2005 in das neue und mit anderen Institutio­nen vernetzte Domizil sei auch ein „großer Veränderun­gsprozess“in Gang gekommen, „für den wir belohnt worden sind“. Geduld, Beharrlich­keit und Vertrauen seien entscheide­nde Parameter für den langfristi­gen Erfolg. 44.000 Besucher zählte das Kulturzent­rum 2016 bei 334 Veranstalt­ungen. 1,5 Mill. Euro betrug das Budget. 40 Prozent davon wurden selbst erwirtscha­ftet: eine Quote, die auf eine solide Basis verweist. „Heuer knüpfen wir nahtlos daran an.“Das Programm für 2018 wird noch Grüners Handschrif­t tragen.

Dem Nachfolger (die Bewerbungs­frist läuft bis 15. Juli) kann Markus Grüner-Musil also ein gut bestelltes Haus übergeben.

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Markus Grüner-Musil BILD: SN/ARGEKULTUR/ JOACHIM BERGAUER

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