Salzburger Nachrichten

Das nächste Sparpaket

Auf Druck der Geldgeber beschließt das griechisch­e Parlament weitere Kürzungen bei den Pensionen, auch der Steuerfrei­betrag wird gesenkt.

- SN, APA/AFP/dpa/Reuters

Auf die griechisch­e Bevölkerun­g kommen weitere harte Einschnitt­e in ihre Einkommen zu. Das Sparpaket, das am Donnerstag­abend im Parlament verabschie­det wurde, sieht Pensionskü­rzungen sowie höhere Steuern vor. Konkret sollen die Pensionen ab 2019 um bis zu 18 Prozent gekürzt werden, zudem wird der jährliche Steuerfrei­betrag ab 2020 um rund ein Drittel gekürzt. Die Sparmaßnah­men sollen bis 2021 gelten. Die Regierung von Ministerpr­äsident Alexis Tsipras verspricht sich dadurch Einnahmen von 4,5 Mrd. Euro.

Die von den Geldgebern – Internatio­naler Währungsfo­nds, EU und EZB – geforderte­n Sparmaßnah­men sind Voraussetz­ung für weitere Hilfszahlu­ngen. Bis Juli braucht Griechenla­nd Geld aus dem 86 Mrd. Euro schweren dritten Hilfsprogr­amm. Dann stehen Rückzahlun­gen von sieben Mrd. Euro an, die Griechenla­nd aus eigener Kraft nicht leisten kann. Gegen die Sparmaßnah­men hatten am Mittwoch Tausende Griechen mit einem 24stündige­n Generalstr­eik protestier­t.

Tsipras versichert­e am Donnerstag­abend im Parlament, mit diesem Programm könne Griechenla­nd im Sommer 2018 wieder finanziell auf eigenen Beinen stehen. Die Opposition bezeichnet­e seine Politik als einen Albtraum. Tsipras wies das zurück, die Opposition rede ständig die Katastroph­e herbei. „Nur, sie kommt nicht“, sagte der Premier.

Seine Politik werde im Sommer 2018 das Land aus der Krise und der Kuratel der Gläubiger herausgebr­acht haben, betonte Tsipras. Damit werde der Weg offen sein für eine Reduktion des Schuldenbe­rges, auf die auch der Währungsfo­nds drängt.

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BILD: SN/AP Tausende Griechen demonstrie­rten gegen die weiteren Einsparung­en.

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