Die Kanonenkugel – für alle Fälle
Audi Q2 im SN-Langzeittest. Der treue Begleiter der Sportredaktion auf allen Wegen bestand bisher alle Prüfungen.
Kennen Sie diesen Werbespruch? „Alles drin, alles dran.“Das beschreibt den neuen Q2 von Audi am besten. In den ersten zwei Monaten unseres Langzeittests in der SNSportredaktion hat der Kleinste aller allradbetriebenen Fahrzeuge aus dem Haus der vier Ringe schon viel gesehen. Im Spätwinter den Brenner (schleichend hinter einem Streufahrzeug), den Frühsommer in Monte Carlo (schleichend hinter einem Lamborghini vor dem Casino) beim Champions-League-Match AS Monaco gegen Dortmund sowie die herrlichen Weinberge von Südtirol bei einem Journalistentreffen. Gleich vorweg: Der Zweiliter-Q2 mit 190 PS hat alle Prüfungen bestens bestanden. Muss er auch. Wie vor dem Verkaufsstart von Audi versprochen, ist der Q2 der klassisch treue Begleiter für alle Fälle. Will heißen: für alle Widrigkeiten und für alle Genussfahrten. Die werbliche Frage, ob er nun ein SUV ist oder nicht, kann aber nicht leicht beantwortet werden. Eher mit Jein. An einen SUV erinnert vor allem die hohe Sitzposition, das Fahrverhalten lässt dafür Gefühle wie bei einem Sportwagen aufkommen – gepaart mit ein bisschen Offroad. Da helfen auch die 190 PS aus dem Vierzylindermotor, der den Q2 in vielen Momenten zu einer Kanonenkugel mutieren lässt. Immer zum Sprung bereit. Das eher bullige Außendesign – mit der verheißungsvollen Farbbeschreibung „Mythosschwarz“– verfehlt mit auffallendem Kühlergrill und Rädern im 10-Y-Speichendesign nicht die Wirkung. Wie alltagstauglich ist der Q2 eigentlich? Die ruckfreie Siebengang-S-tronic macht das, was man von einem Audi dieser Preisklasse (Testauto quattro Design um 58.000 Euro) erwartet: Er zeigt in allen Situationen, was er hat: Schnurren beim gefühlvollen Gleiten, Brüllen beim kraftvollen Überholen. Die Straßenlage des Q2 quattro, auch auf schwierigen Passhöhen, war bei allen Testfahrten enorm.
Der eingangs erwähnte Werbespruch („Alles drin, alles dran“) gilt vor allem für den Innenraum des Q2. Der wirkt zwar aufgeräumt, aber wir lassen uns nicht täuschen: Übersichtlich und leicht mit „touch“zu bedienen folgen das Audi-Soundsystem, die MMI-Navigation oder der Tempomat – besonders wichtig auf französischen Autobahnen – mit wenigen Handgriffen.
Bei Reisen mit mehr als zwei Personen wird allerdings hinten die Ladefläche etwas eng. Bei weiten Reisen und nicht umgelegten Sitzen (die geteilte Rückbank kann trotzdem 40:20:40 umgelegt werden) empfiehlt es sich, kleines Gepäck mitzunehmen.
Zwei Tests der SN-Sportredaktion folgen noch bis Oktober. Die nächsten Prüfungen können kommen.