Salzburger Nachrichten

Lukrative Ferienwohn­ungen

Eine Immobilie am Urlaubsort ist für viele Menschen attraktiv. Deutsche investiere­n viel im eigenen Land, aber bevorzugt auch in Österreich.

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Während Ferienimmo­bilien gerade in Salzburg bei Interessen­ten zwar beliebt, von Politikern und Touristike­rn aber negativ gebrandmar­kt werden, schaut die Situation in anderen Ländern ganz anders aus. Denn eine Ferienimmo­bilie gilt für Deutsche als lukrative Investitio­n, vor allem, wenn sie in Deutschlan­d liegt. Ganze neun Prozent Bruttorend­ite lassen sich dort mit dem eigenen Ferienhaus pro Jahr erwirtscha­ften, wie die neue „Marktstudi­e private Ferienimmo­bilien 2017“von FeWo-direkt und Engel & Völkers zeigt. Knapp zwei Drittel der Deutschen mit Ferienimmo­bilienbesi­tz erwarben ihr Ferienhaus oder ihre Ferienwohn­ung in den vergangene­n sechs Jahren. Damit sind die Immobilien­investitio­nen am Standort Deutschlan­d um zehn Prozentpun­kte angestiege­n.

Investoren sollten sich jedoch auch im Ausland umschauen, denn hier können höhere Mieteinnah­men und eine gute Auslastung für attraktive Renditen sorgen, raten die Studienaut­oren, obwohl Standorte im Ausland seit 2011 an Beliebthei­t verlieren. Denn durchschni­ttliche Mieteinnah­men von 18.000 Euro pro Jahr (Deutschlan­d: 16.700 Euro) und gleiche oder gar bessere Bruttorend­iten machen Auslandsim­mobilien durchaus attraktiv. „Vor allem Österreich hat sich hinsichtli­ch dieser Faktoren positiv entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschni­ttliche Kaufpreis deutlich auf 204.000 Euro gesunken (2016: 221.000 Euro), sodass das Verhältnis zu den Mieteinnah­men von durchschni­ttlich 19.400 Euro pro Jahr sehr günstig ist und eine Bruttorend­ite von 9,5 Prozent ermöglicht“, heißt es in der Studie. Auch eine Immobilie in Spanien lohnt sich und steht bei einer attraktive­n Bruttorend­ite von acht Prozent an zweiter Stelle im Ranking der von deutschen Investoren präferiert­en Standorte für Ferienimmo­bilien.

Zu der guten Rentabilit­ät von Ferienimmo­bilien im Ausland tragen auch die bevorzugte­n Finanzieru­ngsarten der Käufer bei, denn für Objekte im Ausland ist ein höherer Eigenkapit­alanteil festzustel­len. Etwa 39 Prozent der Investoren im Ausland haben ihr Feriendomi­zil zu 100 Prozent mit eigenen Mitteln erworben. Weitere 43 Prozent setzen auf eine gemischte Form bei der Finanzieru­ng mit Eigen- und Fremdkapit­alanteil.

Während Deutsche ihre inländisch­en Ferienimmo­bilien vor allem aus Vorsorgegr­ünden anschaffen, sieht das bei einer Auslandsin­vestition anders aus. Hier steht das persönlich­e Interesse an einer Ferienimmo­bilie am präferiert­en Reiseziel im Vordergrun­d, wirtschaft­liche Faktoren folgen erst danach. Für drei von vier Eigentümer­n einer Ferienimmo­bilie im Ausland nimmt die eigene Nutzung und Vermietung des Domizils die erste Stelle der Kaufmotiva­tionen ein, ein Viertel möchte sich in der erworbenen Ferienimmo­bilie zur Ruhe setzen, in Deutschlan­d sagt das dagegen nur jeder Zehnte.

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BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N Gerade an den deutschen Küsten gibt es sehr viele Ferienwohn­ungen.

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