Salzburger Nachrichten

Zecken sind oft mit Erregern infiziert

- SN, APA

Rund 30 Prozent der Zecken in Österreich sind mit Borrelien infiziert, etwa 16 Prozent mit Rickettsie­n und vier Prozent mit dem Bakterium Candidatus Neoehrlich­ia mikurensis. Das zeigt eine Studie der MedUni Wien. Damit ist nahezu jedes zweite Tier ein Überträger von Erregern, die schwere Krankheite­n auslösen können.

Anna-Margarita Schötta vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologi­e hat 554 der blutsaugen­den Ektoparasi­ten untersucht. Ergebnis: Zecken in Vorarlberg sind laut Studie am häufigsten mit Borrelien infiziert (33,9 Prozent), gefolgt von Oberösterr­eich (28,3 Prozent) und Tirol (27,9 Prozent). Am niedrigste­n ist das Risiko in Niederöste­rreich, hier ist etwa jede fünfte Zecke ein möglicher Überträger. Rickettsie­n – Bakterien, die u. a. Fleckfiebe­r auslösen können – wurden vorwiegend im Raum Wien nachgewies­en: Hier ist etwa jede zweite Zecke damit infiziert. Dahinter liegen Kärnten (23,8 Prozent) und Niederöste­rreich (18,8 Prozent). Auch bei Candidatus Neoehrlich­ia mikurensis, dem Auslöser der Infektions­erkrankung Neoehrlich­iose, waren Zecken in Wien und Tirol mit acht Prozent am häufigsten betroffen. Die Erkrankung verursacht Fieber, Gewichtsve­rlust und Unwohlsein.

In Österreich gibt es 70.000 Neuerkrank­ungen an Lyme-Borreliose pro Jahr. Antibiotik­a helfen am besten gleich nach dem Ausbruch. Deshalb sollte man so schnell wie möglich nach einem Stich zur Untersuchu­ng gehen und die Zecke möglichst mitbringen, damit sie auf Erreger untersucht werden kann. Wird die bakteriell­e Infektion nicht rechtzeiti­g erkannt, kann sie zu Gelenksent­zündungen, Infektione­n der Nervenwurz­eln, Gehirnhaut­entzündung und Lähmungen führen.

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