Millimeterarbeit bei einer 160 Tonnen schweren Fracht
Transporte Knoll bringt eine Zementmühle von Enns nach Bayern. Die Fracht wiegt 160 Tonnen. Im Vorfeld galt es, viele Fragen abzuklären: Unter anderem muss die Autobahn gesperrt werden.
GRÖDIG. Die Knoll Transporte GmbH wurde 1933 gegründet. Jetzt wickelt das Unternehmen aus Grödig den größten Spezialtransport der Firmengeschichte ab. Knoll transportiert eine Zementmühle vom Ennshafen nach Rohrdorf in Bayern. Der Start erfolgte am Montag.
Das Zementmühlenrohr hat ein Gewicht von 160 Tonnen. Es ist 17,40 Meter lang, 5,25 Meter breit und 5,45 Meter hoch. Um die Ladung transportieren zu können, sind ein 21-achsiger Spezialtieflader sowie zwei 640-PSstarke vierachsige Zugmaschinen im Zug- und Schubverband im Einsatz. Daraus ergeben sich Gesamtabmessungen von 55 Metern Länge, 5,25 Metern Breite und 6,65 Metern Höhe. Das Gesamtgewicht beträgt 322 Tonnen. Geschäftsführer Erich Knoll: „Da die Transporteinheit so hoch, breit und schwer ist, können wir nicht über die Autobahn nach Bayern fahren. Wir gehen im Hafen in Enns auf das Schiff. Von dort fahren wir auf der Donau nach Passau. Dann geht es weiter über Land bis nach Rohrdorf. Um die Steigungen von fast 14 Prozent bewältigen zu können, sind noch zusätzliche Schwerlastzugfahrzeuge nötig.“
Auch sonst ist der Transport eine logistische Herausforderung: So müssen unter anderem Strom- und Telefonkabel abgeschaltet sowie Fahrbahnplatten an Kreuzungen verlegt werden. „Die Autobahn A8 wird in beiden Richtungen gesperrt, damit wir in Rohrdorf die Autobahn queren können“, schildert Knoll.
Am Montag erfolgte die Verladung des Zementmühlenrohrs bei der Cemtec Mining Technology GmbH in Enns. Anschließend geht es auf das Roll-on-Roll-offSchiff – und die Donau flussaufwärts. Die Abfahrt von Passau in Richtung Rohrdorf ist am Donnerstag geplant. Das Ziel sind die Zementwerke in Rohrdorf.
Erich Knoll: „Es ist eine große Freude, dass wir uns bei diesem Auftrag gegen härteste Konkurrenz durchgesetzt haben – auch gegen größere Mitbewerber.“Die Aufgabe ist nicht nur, ein Gut von A nach B zu bringen. Knoll begann vor mehr als einem Jahr, die Strecke inklusive der Brücken für den Transport zu prüfen sowie Gespräche mit Behörden und Stromversorgern zu führen.
Transporte Knoll ist ein Familienunternehmen in dritter Generation – mit 18 Mitarbeitern. Die Firma ist auf Schwer- und Spezialtransporte sowie Autokräne und die Lagerung von Schwerlastgütern spezialisiert.
Ein treuer Kunde ist die heimische Seilbahnbranche: So lieferte Knoll beispielsweise ein 120 Tonnen schweres Seil nach Kaprun. Auch der Transport von Trafostationen mit 120 Tonnen Gewicht gehört zum Repertoire.
„Wir haben uns gegen härteste Konkurrenz durchgesetzt.“Erich Knoll, Geschäftsführer