Die lange Nacht der Chöre: Tausende Sänger in der Altstadt
„Singa ist unsa Freud, singa tan mehra Leut, wer sich nit singa traut, der hat koa Schneid!“Dieses Volkslied ist nett. Es stimmt aber nicht – denn hier sind nur schneidige Könner am Werk.
SALZBURG. Allein schon die bloßen Fakten sind beeindruckend: 18 Schauplätze, 66 Chöre, 1700 Sängerinnen und Sänger. Das heißt: Am Mittwochabend ist in Salzburg eine Art Klangwolke zu erleben. Drinnen und draußen. In prächtigen Kirchen und Palais und auf schönen Plätzen. Vor al- lem auch im Innenhof von Stift St. Peter. Dort treten als besondere Ehrengäste die Damen und Herren der Sängerrunde Pöllau auf, also jener Freundeskreis, der die „Große Chance der Chöre“gewonnen hat. Das wird gegen 22.30 Uhr sein. Lustiges Detail am Rande: Organisiert wird das alles von Florian Grabner im Auftrag des Salzburger Chorverbands – er selbst ist aber gar kein Sänger. „Ich hab’s eher mit dem Trommeln“, legt er bei Nachfrage ein umfassendes „Geständnis“ab. Ganz offensichtlich ist: Singen liegt in unseren hektischen Zeiten voll im Trend. Wohl – und vor allem –, weil es Gemeinschaft entstehen und andererseits auch entspannt und den Alltag vergessen lässt. Im Salzburger Chorverband sind nicht weniger als 10.000 Sängerinnen und Sänger in 400 Chören organisiert. Tendenz nach wie vor steigend. Zehn Chöre kamen seit 2016 dazu.
Florian Grabner: „Die Lange Nacht ist ein Fixpunkt geworden. Egal ob als Mitwirkende oder als Zuhörer.“Die Altstadt wird jedenfalls von quirligem Leben erfüllt sein. Die Wetterprognose stimmt zudem positiv. „Am Nachmittag setzt sich im gesamten Land die Sonne durch.“Ein Jackerl mitnehmen schadet aber nicht. Gesungen wird unter Dinosauriern im Haus der Natur oder in der Domkrypta. 30 Minuten dauert jeweils das Programm. Dann wechseln die Chöre ihren Standort.
Für den Auftakt sorgt der Salzburger Domchor unter Kapellmeister János Czifra. Im Rahmen der Abendvesper im Salzburger Dom wird ab 18 Uhr ein feierliches Konzert auf die „Lange Nacht“einstimmen.