Salzburger Nachrichten

„Der Geruch von Blech und Öl kann süchtig machen“

Wenn ab Donnerstag edle Oldtimer wieder den Gaisberg unsicher machen, dann schlägt das Herz von Manfred Rotschne schneller. Er hat eine der größten Oldtimer-Sammlungen in Salzburg.

- Manfred Rotschne, Sammler Manro-Classic, Gewerbegeb­iet Habach 1, Koppl. WWW.MANRO-CLASSIC.AT

Es war Mitte der 50er-Jahre im väterliche­n Autohaus in Freistadt, als Manfred Rotschne das Autofieber erfasste. Der damals Vierjährig­e konnte es gar nicht erwarten, wenn ein neuer Fiat angeliefer­t wurde. „Ich bin sofort ins neue Auto gekraxelt und habe es inspiziert.“Und dabei habe er in null Komma nichts die Eckdaten der Fahrzeuge auswendig gewusst. „Wenn jemand was zu einem Auto wissen wollte, dann haben sie mich gefragt.“

Gut 60 Jahre später ist der gebürtige Oberösterr­eicher Manfred Rotschne immer noch fasziniert von Autos, vor allem von Oldtimern. „Der Geruch von Blech, Holz, Leder und Öl kann süchtig machen, das lässt einen nicht mehr los.“60 Oldtimer stehen in seinem Auto- und Musikmuseu­m Manro-Classic in Koppl. 2006 schuf er sich dieses Reich, aus zwei Gründen: Zum einen, weil die Instandhal­tung seiner Oldtimer verstreut auf Garagen zu aufwendig gewesen sei. Zum anderen, weil er wollte, dass die exquisite Sammlung auch für die Öffentlich­keit zugänglich ist.

Schnell war der Standort an der Wolfgangse­e-Bundesstra­ße in Koppl gefunden. Salzburg sei der ideale Standort. „Hier gibt es mehr Touristen als in Oberösterr­eich und auch mehr Regen.“Die Oldtimer werden seither in dem Privatmuse­um präsentier­t, darunter viele Automobile mit Geschichte. Etwa der Fiat 1200 Granluce. Das Fahrzeug gehörte niemand Geringerem als der italienisc­hen Schauspiel­erin Gina Lollobrigi­da. Rotschne kaufte es einem österreich­ischen Schauspiel­er ab. „Der hat in der Cinecittà gearbeitet und das Auto damals dort erworben.“In einigen Filmen der Lollobrigi­da sei es auch zu sehen gewesen.

Besonders viel Herzblut hänge an ein paar alten Fiat-Modellen. „Diese Autos konnte mein Vater nicht verkaufen, weil sie zu teuer waren.“Jetzt haben sie ihren Platz. Rotschne will seine Sammlung noch weiter vergrößern. „Ich suche seit 30 Jahren einen Fiat 1900 Grand Vue.“Bisher vergeblich, doch noch hat er die Suche nicht aufgegeben.

6000 Menschen besuchen das Manro-Classic jährlich. Geht es nach Rotschne, dürfen es noch mehr werden. „In den vergangene­n Sommern war einfach das Wetter zu schön“, meint er lächelnd.

Neben Autos finden sich im Museum Tausende weitere Exponate, etwa die Jukebox-Sammlung des Hobbymusik­ers.

„Nach einem Fiat 1900 Grand Vue suche ich schon seit 30 Jahren.“

SN-Info:

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BILDER: SN/ROBERT RATZER (3), PRIVAT (1) Rund 60 Oldtimer hat Manfred Rotschne in seinem ManroClass­ic-Museum in Koppl ausgestell­t, darunter etliche Jaguar Type E (unten) sowie verschiede­ne Ferrari-Modelle. Für die „Musik“sorgen Beatles-Figuren.
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