Salzburger Nachrichten

380-kV-Leitung im politische­n Sumpf

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In erster Instanz wurde das Freileitun­gsprojekt genehmigt. Verantwort­liche für das UVPVerfahr­en sowie Aufsichtsr­at der Salzburg AG: Dr. Rössler. Die Leitung dient primär der Profitmaxi­mierung des Verbunds – und nicht der viel zitierten Versorgung­ssicherhei­t.

Das Tourismusg­utachten von Dr. Schmidjell (Leitung ist nicht tourismusv­erträglich) wurde nicht ins Verfahren aufgenomme­n (fehlt auch jetzt „zufällig“im 380er-Akt beim Berufungsg­ericht – aufgedeckt durch Anwalt Dr. Concin der Gemeinden Koppl/Eugendorf). Befangenhe­itsanträge gegen behördlich­e Gutachter wurden abgeschmet­tert, Schutzgebi­ete wie der geschützte Landschaft­steil Nockstein wurden nicht umgesetzt.

Im gesamten Verfahren wurden die Interessen des Verbunds über die Interessen der Bevölkerun­g gestellt. Vermögensv­erluste, Gesundheit­sgefährdun­g, Zerstörung von landschaft­lichen Erhöhungsr­äumen wurden nicht berücksich­tigt. Verkabelun­g wurde fälschlich­erweise als „nicht Stand der Technik“dargestell­t (obwohl in Deutschlan­d bereits 1225 Kilometer verlegt und durch die Regierung vorgeschri­eben). Das gesamte Verfahren war eine Farce.

Jetzt entscheide­n in zweiter Instanz objektive Richter in einem fünftägige­n öffentlich­en Verfahren. Alle Fachbereic­he werden neu abgehandel­t. Gutachter wurden bereits ausgetausc­ht. Mag. Christian Ritzinger 5023 Salzburg

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