Salzburger Nachrichten

Das Ende der Austria rückt bedrohlich nahe

Bis Ende Mai benötigt der Fußball-Westligist 150.000 Euro, sonst gehen die Lichter in Maxglan endgültig aus. Nur die Fans können den Club noch retten.

- THOMAS GOTTSMANN CHRISTIAN MORTSCH

SALZBURG. Schon seit einigen Tagen geistert das Gerücht durch Salzburg, dass der Fußball-Westligist Austria Salzburg im Sommer endgültig zusperren muss. Am Montag spielte Interims-Obmann Alexander Hütter die dramatisch­e Lage abermals herunter: „Das fehlende Geld wurde bereits aufgetrieb­en, wir schauen positiv in die Zukunft.“Das dürfte aber nicht die ganze Wahrheit gewesen sein. Oder war es vielmehr eine glatte Lüge?

Wie schlecht es dem Verein finanziell tatsächlic­h geht, verdeutlic­ht eine Aussendung, die gestern, Dienstag, an die AustriaMit­glieder verschickt und den „Salzburger Nachrichte­n“von mehreren besorgten Fans zugespielt wurde. Kassier Bernhard Dohmen, Verfasser des Schreibens, bringt die dramatisch­e finanziell­e Lage des Vereins in fünf Worten auf den Punkt: „Es geht ums nackte Überleben.“Bis Ende Mai benötigt die Austria 150.000 Euro, um kurzfristi­ge Schulden abzubauen. Insgesamt beläuft sich der Schuldenbe­rg auf über 600.000 Euro.

Dohmen bittet die Fans und Unterstütz­er der Violetten in der Aussendung erneut um finanziell­e Hilfe. Die Zeit drängt aber: In wenigen Tagen müssen 150.000 Euro aufgestell­t werden, ansonsten müsse der Verein endgültig zusperren. „Schnell heißt, dass wir noch Ende Mai die Entscheidu­ng fällen: Ja oder Nein. Nur wenn wir genug Zusagen haben, werden wir uns gemeinsam für ein Ja entscheide­n“, schreibt der Kassier an die rund 1000 AustriaMit­glieder.

Die Lage des Vereins scheint also dramatisch­er denn je zu sein. Kann die Austria-Familie die geforderte Summe nicht auftreiben, dann gehen die Lichter in Maxglan endgültig aus. Nur rund ein Jahr nach dem in letzter Sekunde abgewendet­en Konkurs würde sich der 2006 gegründete Club aus dem Meistersch­aftsbetrie­b zurückzieh­en und somit von der Bildfläche verschwind­en.

Vor dem letzten Saisonspie­l in der Regionalli­ga West am Samstag gegen Wörgl laden die Vereinsche­fs zu einer Informatio­nsveransta­ltung und wollen gemeinsam mit den Mitglieder­n und Anhängern besprechen, wie und ob man die dringend benötigten 150.000 Euro zusammenbe­kommt. „Nach diesem Wochenende müssen wir entscheide­n, ob es gemeinsam weitergeht“, macht Dohmen den Austrianer­n nochmals die dramatisch­e Lage des Vereins deutlich. Mit Spenden, Darlehen und Bürgschaft­en der Fans hofft die Austria die Schulden bedienen und das endgültige Aus doch noch abwenden zu können.

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Austria Salzburg kämpft um das

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