Das Ende der Austria rückt bedrohlich nahe
Bis Ende Mai benötigt der Fußball-Westligist 150.000 Euro, sonst gehen die Lichter in Maxglan endgültig aus. Nur die Fans können den Club noch retten.
SALZBURG. Schon seit einigen Tagen geistert das Gerücht durch Salzburg, dass der Fußball-Westligist Austria Salzburg im Sommer endgültig zusperren muss. Am Montag spielte Interims-Obmann Alexander Hütter die dramatische Lage abermals herunter: „Das fehlende Geld wurde bereits aufgetrieben, wir schauen positiv in die Zukunft.“Das dürfte aber nicht die ganze Wahrheit gewesen sein. Oder war es vielmehr eine glatte Lüge?
Wie schlecht es dem Verein finanziell tatsächlich geht, verdeutlicht eine Aussendung, die gestern, Dienstag, an die AustriaMitglieder verschickt und den „Salzburger Nachrichten“von mehreren besorgten Fans zugespielt wurde. Kassier Bernhard Dohmen, Verfasser des Schreibens, bringt die dramatische finanzielle Lage des Vereins in fünf Worten auf den Punkt: „Es geht ums nackte Überleben.“Bis Ende Mai benötigt die Austria 150.000 Euro, um kurzfristige Schulden abzubauen. Insgesamt beläuft sich der Schuldenberg auf über 600.000 Euro.
Dohmen bittet die Fans und Unterstützer der Violetten in der Aussendung erneut um finanzielle Hilfe. Die Zeit drängt aber: In wenigen Tagen müssen 150.000 Euro aufgestellt werden, ansonsten müsse der Verein endgültig zusperren. „Schnell heißt, dass wir noch Ende Mai die Entscheidung fällen: Ja oder Nein. Nur wenn wir genug Zusagen haben, werden wir uns gemeinsam für ein Ja entscheiden“, schreibt der Kassier an die rund 1000 AustriaMitglieder.
Die Lage des Vereins scheint also dramatischer denn je zu sein. Kann die Austria-Familie die geforderte Summe nicht auftreiben, dann gehen die Lichter in Maxglan endgültig aus. Nur rund ein Jahr nach dem in letzter Sekunde abgewendeten Konkurs würde sich der 2006 gegründete Club aus dem Meisterschaftsbetrieb zurückziehen und somit von der Bildfläche verschwinden.
Vor dem letzten Saisonspiel in der Regionalliga West am Samstag gegen Wörgl laden die Vereinschefs zu einer Informationsveranstaltung und wollen gemeinsam mit den Mitgliedern und Anhängern besprechen, wie und ob man die dringend benötigten 150.000 Euro zusammenbekommt. „Nach diesem Wochenende müssen wir entscheiden, ob es gemeinsam weitergeht“, macht Dohmen den Austrianern nochmals die dramatische Lage des Vereins deutlich. Mit Spenden, Darlehen und Bürgschaften der Fans hofft die Austria die Schulden bedienen und das endgültige Aus doch noch abwenden zu können.