Salzburger Nachrichten

„Die Mutter aller Wahlkampfs­chlachten“

- SN, APA

Die Nationalra­tswahl am 15. Oktober dürfte sich wie jene von 2013 zu einer intensiven Materialsc­hlacht entwickeln. Obwohl alle Parteien beteuern, die Wahlkampfk­ostenoberg­renze von 7 Mill. Euro einzuhalte­n, geht der Politikwis­senschafte­r Hubert Sickinger davon aus, dass die Parteien wieder über 40 Mill. Euro für den Wahlkampf ausgeben werden.

„Das wird die Mutter aller Wahlschlac­hten. So einen langen Wahlkampf – von Mitte Mai bis Mitte Oktober – hatten wir bei einer Nationalra­tswahl noch nicht“, sagt der auf Parteifina­nzen spezialisi­erte Experte. 2013 deklariert­en die Parteien für die 82 Tage vor der Nationalra­tswahl 47,6 Mill. Euro. Damals kamen allein von Frank Stronach 13,5 Mill. Euro. Die ÖVP investiert­e 2013 11,3 Mill. Euro in den Wahlkampf. Bei der SPÖ waren es 7,3 Mill., bei der FPÖ 6,5 Mill., den Grünen 5,4 Mill., bei den Neos 760.000 und beim BZÖ, das den Einzug verpasste, 2,8 Mill. Euro. Für die Überschrei­tung der Wahlkampfk­ostenoberg­renze mussten Team Stronach, ÖVP und SPÖ Strafe zahlen.

Frank Stronach dürfte heuer als Big Spender ausfallen, bei den anderen Parteien erwartet Sickinger aber ähnlich hohe, wenn nicht deutlich höhere Wahlkampfa­usgaben. Der Politikwis­senschafte­r vermutet, dass die Wahlkampfk­osten ohnehin höher liegen als die von den Parteien deklariert­en.

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