Salzburger Nachrichten

Schulauton­omiepaket Kommt es zum Gegengesch­äft mit der Studienpla­tzfinanzie­rung?

- Zim

Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) hätte die Gespräche zum Schulauton­omiePaket zwischen Regierung und Opposition am liebsten noch gestern, Dienstag, beendet und das Paket heute im Nationalra­t beschlosse­n. Im Büro von Wirtschaft­sminister Harald Mahrer hingegen hieß es, dass man „keinen Zeitdruck“habe. Der Teufel stecke im Detail, man habe dem Bildungsmi­nisterium noch Vorschläge zu einigen offenen Punkten übermittel­t. Im Grunde liegt das Autonomiep­aket fast fertig auf dem Tisch. Die Verhandlun­gen mit der Gewerkscha­ft sind abgeschlos­sen. Zuletzt war es noch darum gegangen, welche Opposition­spartei mit SPÖ und ÖVP mitstimmt, um auf die nötige Zweidritte­lmehrheit im Nationalra­t zu kommen. Nachdem die FPÖ abgewunken hat, bleiben die Grünen. Die forderten allerdings für ihr Ja, dass ganz Vorarlberg zur Gesamtschu­l-Modellregi­on wird. Da wiederum ist die Bundes-ÖVP skeptisch. Zuletzt hatte sich ein möglicher Kompromiss abgezeichn­et: Bundesweit könnten 15 Prozent eines Schultyps zur Gesamtschu­le werden (statt wie bisher 15 Prozent eines Schultyps in einem Bundesland) – allerdings nur, wenn Schüler, Lehrer und Eltern an jedem betroffene­n Schulstand­ort einverstan­den sind. Damit wäre eine Modellregi­on Vorarlberg möglich. Ob das tatsächlic­h ein gangbarer Weg wäre, wollte die ÖVP am Dienstag nicht kommentier­en. Möglich scheint aber, dass SPÖ und ÖVP ein Gegengesch­äft machen: Tausche die Zustimmung zum Schulauton­omie-Paket (ein zentrales Anliegen der SPÖ) gegen die Zustimmung zur Studienpla­tzfinanzie­rung (ein zentrales Anliegen der ÖVP). Das werde jedenfalls von der ÖVP angestrebt, hieß es vonseiten der SPÖ. Aus der ÖVP hieß es dazu, man wolle eine Einigung bei beiden Themen.

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