Arbeitslosigkeit geht heuer zurück
Österreichs Wirtschaft wächst wieder stärker als die der Eurozone.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet, dass die Arbeitslosenrate in Österreich heuer erstmals seit 2011 sinkt, das sollte sich 2018 und 2019 fortsetzen. Damit ist trotz weiter zu hoher Arbeitslosigkeit der Blick auf den heimischen Jobmarkt rosiger als noch vor einem halben Jahr. Gouverneur Ewald Nowotny räumte am Freitag ein, sein Haus sei Ende 2016 etwas zu pessimistisch gewesen. „Die Konjunkturaufhellung ist jetzt wirklich am Arbeitsmarkt angekommen“, ergänzte Chefökonomin Doris Ritzberger-Grünwald.
Nach Eurostat-Rechnung sinken die Arbeitslosenzahlen heuer von einem Höchstwert von sechs Prozent im Jahr 2016 auf 5,7 Prozent, 2018 wird ein Rückgang auf 5,5 und für 2019 auf 5,4 Prozent erwartet.
Weil die voriges Jahr schwächelnden Exporte stark zulegen, Investitionen im Inland und Geschäfte mit Osteuropa wieder brummen sowie europapolitische Unsicherheiten etwas geringer geworden sind, hat die Nationalbank ihre Konjunkturprognose für Österreich für heuer gleich um 0,7 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent hinaufgeschraubt. Österreichs Wirtschaft werde damit heuer erstmals seit 2013 stärker zulegen als der Euroraum insgesamt.
Ritzberger-Grünwald erkennt in Österreich einen „bilderbuchhaften Aufschwung“, der breit abgestützt sei und in der Form überrascht habe. Als Stütze wirkt wieder der Konsum, die Sparquote dürfte leicht sinken. Bei den Ausrüstungsinvestitionen werde heuer der Höhepunkt erreicht, dafür werde mehr Geld in den Bau fließen.
Die Preise steigen in Österreich hingegen weiter deutlich stärker als im Durchschnitt der Eurozone, in der für heuer 1,5 Prozent erwartet werden, für 2018 dann 1,3 und 2019 1,6 Prozent. In Österreich sieht die OeNB die Inflationsrate heuer von Energiepreisen getrieben auf zwei Prozent ansteigen, 2018 und 2019 soll sie bei 1,8 Prozent liegen.