Salzburger Nachrichten

Die French-Open-Siegerin schreibt Tennis-Geschichte

Simona Halep oder Jeļena Ostapenko? Die Rumänin wäre die neue Nummer eins, die Lettin die erste ungesetzte Siegerin.

- SN, APA

Ein aufsteigen­der neuer Star am Tennis-Himmel oder eine routiniert­e Spielerin: Heute, Samstag (ab 15 Uhr/live Eurosport), wird entweder die erst 20-jährige Jeļena Ostapenko oder die 25-jährige Rumänin Simona Halep erstmals einen Major-Titel holen. Ostapenko wäre die erste ungesetzte Spielerin überhaupt, die bei den French Open in der Profi-Ära triumphier­t.

Der erste Einzug in ein GrandSlam-Finale allein hat in Lettland schon für große Begeisteru­ng gesorgt. „Ja, sogar der Präsident hat meine Mutter angerufen, weil er meine Nummer nicht hat“, schildert Ostapenko. Die Weltrangli­sten47., die am Montag auf jeden Fall in die Top 20 vorstoßen wird, ist die erste Lettin in einem Major-Finale.

Die WTA-Tour kann frische neue Stars ohnehin dringend brauchen. Die schwangere Serena Williams, die von einer Dopingsper­re zurückkehr­ende Maria Scharapowa, die noch nicht in Topform befindlich­e Petra Kvitová (nach einem Überfall) und auch Viktoria Asarenka (Comeback im Juni nach Babypause) haben im Damen-Tennis eine Lücke hinterlass­en. Ostapenko traut man mit ihrer krachenden Vorhand, die mit im Durchschni­tt 122 km/h schnell ist, jedenfalls den Schritt ganz nach oben zu. Dass ihre Vorhand sogar schneller ist als die von Andy Murray? „Das hat mich schon ein bisschen überrascht“, gestand sie.

Die ehemalige Hobby-Turniertän­zerin tanzt immer noch gern. „Ja, wenn ich zu Hause bin, vier Mal die Woche“, sagte sie lachend. Außerdem verbessere das Tanztraini­ng ihre Beinarbeit. Ostapenko könnte als erste/-r Spieler/-in seit Gustavo Kuerten (1997) den ersten Turniertit­el überhaupt in Roland Garros holen.

Ihr Gegenüber ist trotzdem die Favoritin: Simona Halep ist Nummer vier der Welt, hat in ihrer Karriere schon fast 18 Mill. US-Dollar sowie 15 Titel gewonnen und stand 2014 hier schon einmal im Finale (Niederlage gegen Scharapowa).

„Es fühlt sich anders an als damals. Ich habe jetzt mehr Erfahrung. Natürlich bin ich glücklich, aber ich bin nicht so aufgeregt. Es ist noch nicht vorbei“, sagte Halep, die im Viertelfin­ale gegen Elina Switolina schon 3:6, 1:5 zurückgele­gen war und später einen Matchball abwehren musste.

„Ich habe schon vor zwei Wochen gesagt: Ich spiele hier um zwei Sachen: meinen ersten Grand Slam und die Nummer eins der Welt. Ich denke, ich habe das Spiel und die Mentalität dazu“, sagte Halep. Unbekümmer­theit gegen Erfahrung – man wird sehen, was sich heute, Samstag, durchsetzt.

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BILD: SN/APA/AFP Favoritin Simona Halep.
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BILD: SN/APA/AFP Jeļena Ostapenko

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