Ein schmerzhaftes Souvenir spornt Junuzovic an
Der Spielmacher hat mit den Iren noch eine Rechnung offen. Vor vier Jahren wurde er brutal gestoppt.
Ein heißer Fight wird es auf alle Fälle im Aviva Stadium, die Temperaturen spielen am Sonntag aber eher nicht mit. Regen und 15 Grad sind für Dublin am Abend angesagt.
Alles relativ: Als Österreich vor vier Jahren an selber Stelle ein 2:2 erkämpfte (David Alaba glich mit einem Weitschuss in der 92. Minute aus), peitschte ein eiskalter Sturmwind mit Schnee von der Irischen See in die Arena herein. Der tragische Held dieser Begegnung war Zlatko Junuzovic. Er spielte die Iren unter Teamchef Giovanni Trapattoni damals schwindlig, ehe ihn James McCarthy nach 25 Minuten mit einer üblen Grätsche außer Gefecht setzte.
„Die Narbe habe ich heute noch“, sagt der Bremen-Legionär über ein schmerzhaftes Souvenir von 2013. Immerhin fehlt Übeltäter McCarthy diesmal verletzt. Junuzovic sagt: „Ich bin überzeugt, wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, sind wir die bessere Mannschaft.“Die Intensität in der zehntägigen Vorbereitung in Stegersbach und in der Südstadt sei hoch gewesen. „Das Feuer ist da, jeder gibt Gas“, sagte Junuzovic. „Fakt ist aber, dass das Leben kein Wunschkonzert ist.“
Eine mögliche Aufstellungsvariante sieht einen Bremen-Block im Mittelfeld mit Junuzovic, Florian Kainz und ihrem zu Hoffenheim abwandernden Kollegen Florian Grillitsch vor. Letzterer kann bei seinem neuen Club bald um den Einzug in die Champions League spielen, im Nationalteam rückte er der Startelf durch die vielen Ausfälle immerhin näher: „Wenn ich aufgestellt werde, will ich meine Qualitäten einbringen“, verspricht der 21-Jährige.
Ob das passiert, darüber hält sich der Teamchef bis zuletzt bedeckt. Auch die Spieler werden erst am heutigen Samstagabend die Aufstellung erfahren. Marcel Koller ließ im Training viele Varianten üben und durchrotieren. Einfacher Grund: „Es war wichtig, dass wir die Spannung hoch halten, dass wir das Bewusstsein schärfen.“