Salzburger Nachrichten

Die Lügen der Milchindus­trie

- 5205 Schleedorf

Tatsächlic­h wird Milch noch immer von den meisten Menschen als gesund und natürlich angesehen, wie sich auch bei Ihrer Umfrage anlässlich des Weltmilcht­ags am 1. 6. im Spezialtei­l zeigt. Ob es Zufall ist, dass die Milchindus­trie zu den bedeutends­ten Wirtschaft­szweigen in Österreich zählt und Milch so stark beworben wird?

Natürlichk­eit: Ist es wirklich natürlich, einer Kuh kurz nach der Geburt ihr Kalb zu entziehen und die Milch, die für ihr Kalb bestimmt ist, an den Mensch zu verkaufen? Ich denke, keine Mutter will ihr Kind kurz nach der Geburt abgeben müssen. Die Tatsache, dass Tiere Gefühle haben, wird dadurch bestätigt, dass die Kühe tagelang schreien, weil sie ihr Kalb vermissen. Stattdesse­n wird sie gemolken, ihre Milch pasteurisi­ert und verkauft. Auf Dauer wäre es übrigens für das Kalb tödlich, pasteurisi­erte Milch zu trinken. Viele wissen nicht, dass Kühe fast das ganze Jahr künstlich schwanger gehalten werden, damit sie Milch geben. Daraus kann man entnehmen, dass sich in der Milch neben gesättigte­n Fettsäuren, Cholesteri­n und Eiter auch Hormone befinden. Spricht es für die Natürlichk­eit, dass die heutige Kuh so hochgezüch­tet wird, dass sie 20 Liter Milch pro Tag gibt? In Asien und Afrika sind fast 100 Prozent der Menschen laktoseint­olerant. Der Mensch braucht einfach keine Milch.

Gesundheit und Umwelt: In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass Milch das erste Nahrungsmi­ttel sei, das der Mensch nach seiner Geburt zu sich nehme. Die Natur sieht die Milch der eigenen Mutter vor, nicht die einer Kuh. Der Mensch ist das einzige Säugetier, das Milch eines anderen Säugetiers trinkt. Die Milchindus­trie lässt uns noch immer in dem Glauben, dass Milch der wichtigste Kalziumlie­ferant sei und so Osteoporos­e vorbeuge. Hingegen führt Milch zu einer Übersäueru­ng des Körpers, wodurch sich unser Körper das Kalzium aus den Knochen holt, was zu Osteoporos­e führen kann. Mittlerwei­le weiß man, dass der Konsum von Milchprodu­kten koronare Herzkrankh­eiten, Diabetes und Übergewich­t auslösen kann. Außerdem bewies die Nurses Health Study II, dass es einen Zusammenha­ng zwischen Akne und dem Milchkonsu­m gibt. Nicht zu vergessen ist, dass eine Kuh 80 bis 160 Liter Wasser pro Tag braucht und Methan abgibt, was bekanntlic­h unserer Umwelt schadet.

Sieht denn keiner, dass die Wirtschaft Ernährungs­berater und Ärzte bezahlt, die uns vorzugauke­ln, dass Milch gesund sei, um auf Kosten von all den Kühen viele Millionen Euro zu verdienen? Anna Binder,

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