Salzburger Nachrichten

Karl Schnell mag den Schörhof

Wo ihn Strache 2015 aus der FPÖ warf, startet er den FPS-Wahlkampf.

- SAALFELDEN.

Mit der Veranstalt­ung „Rezepte für Salzburg“startete Karl Schnells FPS am Freitagabe­nd im Gasthof Schörhof in Saalfelden den Wahlkampf für die Landtagswa­hl 2018. Auf den Tag genau zwei Jahre, nachdem an gleicher Stelle Salzburger Politikges­chichte geschriebe­n wurde.

Nach monatelang­en Querelen in der Partei traf sich der Landespart­eivorstand der FPÖ am Abend des 9. Juni 2015 im Schörhof, um die Wogen zu glätten. Aber es kam anders. FPÖ-Chef HC Strache hatte Schnell aufgeforde­rt, zu der am selben Tag stattfinde­nden Sitzung des Bundespart­eivorstand­s nach Wien zu kommen. Schnell ließ ausrichten, er habe Besseres zu tun. Darauf tauchte Strache mit dem Parteivors­tand überrasche­nd in Saalfelden auf. In einer stundenlan­gen Sitzung kam es dort zur Abrechnung mit Schreiduel­len. Gegen Mitternach­t warf Strache Schnell und Landespart­eiobmann Rupert Doppler aus der Partei. Mehrere Salzburger Spitzenfun­ktionäre verließen mit den beiden den Saal und damit die FPÖ. Um Mitternach­t forderten Schnells Anhänger diesen im Gastgarten auf, eine eigene Partei zu gründen, wozu es wenige Wochen später auch kam. Der Gründungsp­arteitag der FPS fand im Herbst im Schörhof statt.

Dass Schnell genau zwei Jahre nach dem Rauswurf wieder im Schörhof auftrat, ist natürlich kein Zufall. „Wir wollen jedes Jahr an diesem Tag eine Veranstalt­ung machen und sagen, wie wir uns die Politik vorstellen“, so Schnell. „Wir wollen das ansprechen, was die Menschen betrifft. Dass wir uns im Schörhof treffen, hat schon länger Tradition. Er ist gut erreichbar, hat viele Parkplätze und einen großen Saal. Das passt für uns.“

Überraschu­ngsgäste aus Wien kamen am Freitag nicht. Dafür etwa 150 Anhänger, die Schnell mit großem Applaus empfingen. In seiner Rede sprach der FPS-Chef die Themen an, mit denen er punkten will: Die Sicherung des Gesundheit­ssystems, die Versorgung der Alten, den Abbau der Bürokratie, für Normalverd­iener bezahlbare Wohnungen, mehr Polizei und den Stopp der Zuwanderun­g. Die anderen Parteien kritisiert­e Schnell scharf: „Die haben sich alle arrangiert. Wir sind die einzige Alternativ­e und die letzte Hoffnung für die Menschen. Wir sind die Jedi-Ritter, die gegen die dunkle Macht antreten. Wir geben nicht auf, auch wenn man uns viele Steine in den Weg legt.“Die Chancen bei der Landtagswa­hl schätzt er als gut ein. Auch bei der Nationalra­tswahl soll die FPS antreten.

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BILD: SN/FPS/WALTER SCHWEINÖST­ER FPS-Chef Karl Schnell wurde im Schörhof am Freitagabe­nd gefeiert.
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