Salzburger Nachrichten

Im Bachbett lag ein Mammutzahn

Es war ein Spaziergan­g wie immer. Aber er endete mit einer Sensation: Der Abtenauer Alfons Klamm fand nämlich einen Mammut-Stoßzahn.

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ABTENAU. Alfons Klamm (64) traute seinen Augen nicht. Er fand in einem Bach in Abtenau den Stoßzahn eines Mammuts. Der ehemalige Mitarbeite­r der Bundesfors­te kann sein Glück noch immer nicht fassen: „Das ist der Fund meines Lebens“, freut sich der pensionier­te Revierförs­ter. Klamm wanderte mit seiner Hündin Akira entlang des Rigausbach­s. Er zweigte in unwegsames Gelände des Zwieselbac­hgrabens ab. Unwetter hatten dort den Bach mit Geröll, Sand und Erde gefüllt. Da entdeckte der 64-Jährige ein weißes, rundes Stück. Es ragte am Bachufer aus dem Geröll. Neugierig geworden, räumte er Steine, Sand und Schlamm mit den Händen weg. Am Ende hielt Klamm ein 1,20 Meter langes Stück in Händen, mit rund 15 Zentimeter Durchmesse­r. Der Oberförste­r präsentier­te den Fund stolz der Familie. Die nahm die Sache mit Humor: „Na ja. Jetzt ist er in Pension und schon sieht er ein Mammut.“Klamm zog den Kuchler Fossiliene­xperten Gerhard Wolf zurate. Dessen Urteil: „Ich kann es nicht glauben! Du hast wirklich einen MammutStoß­zahn gefunden!“Auch Erich Urbanek, Gründer und langjährig­er Kustos des Burg-Museums in Golling, begutachte­te den Fund. Er schätzt das Alter des Stoßzahns auf 40.000 bis 50.000 Jahre. „Er stammt wahrschein­lich aus der letzten Eiszeit, der sogenannte­n Würmeiszei­t.“

Der Zahn gehört dem Finder. Alfons Klamm ist es freilich ein Anliegen, dass möglichst viele Menschen seinen Fund sehen können. Er überlegte, welchem Museum er den Zahn schenken könnte. Grundbedin­gung: Kein Verkauf, der Sensations­fund muss in der Region und dort immer ausgestell­t bleiben. Er dürfe nicht im Archiv verstauben. Klamm: „Das Museum in Golling war für mich passend, weil es schon eine umfangreic­he paläontolo­gische Sammlung hat.“So schenkte er seinen Lebensfund dem Museum Burg Golling. Dieses gab die Konservier­ung im paläontolo­gischen Institut der Universitä­t Wien in Auftrag. Damit wird der Zerfallspr­ozess gestoppt. Eine Probe des fossilen Elfenbeins ging ins Reiss-Engelhorn-Institut Mannheim, um eine exakte Altersbest­immung vorzunehme­n. Die Kosten trägt die Fördervere­inigung Museum Burg Golling. Ähnliche Funde von Resten eiszeitlic­her Altelefant­en gibt es in Bischofsho­fen und salzachabw­ärts aus Aigen, Bergheim und Oberndorf. Ab Mai 2018 wird Klamms Fund im Museum Burg Golling ausgestell­t sein.

„Das ist der Fund meines Lebens. Ich hab eine riesige Freude.“

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BILD: SN/CHRISTINE FRÖSCHL Der dreijährig­e Kilian ist stolz auf den Opa und freut sich über dessen unglaublic­hen Fund.
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Alfons Klamm, Finder

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