Salzburger Nachrichten

Fast 42.000 Flüchtling­e beziehen in Wien Sozialhilf­e

- i.b.

Die Zahl der Mindestsic­herungsbez­ieher in Wien ist in den vergangene­n beiden Jahren als Folge der Flüchtling­skrise deutlich gestiegen: Aus vielen Asylbewerb­ern von damals wurden Sozialhilf­ebezieher. Verschärft wurde und wird die Lage in Wien dadurch, dass viele anerkannte Flüchtling­e aus anderen Bundesländ­ern zuwandern. Beides führte dazu, dass sich die Zahl der sozialhilf­ebeziehend­en Asyl- und Schutzbere­chtigten annähernd verdoppelt hat und unterdesse­n bei rund 42.000 liegt.

Aus den endgültige­n Zahlen der Stadt Wien geht hervor: Im Jänner 2015 bezogen 127.971 Menschen Mindestsic­herung, darunter 21.514 Asyl- und Schutzbere­chtigte (= 16,8%). Im Dezember 2016 gab es 142.484 Sozialhilf­ebezieher, darunter 38.704 Asyl- und Schutzbere­chtigte (= 27,1%).

Für heuer liegen vorläufige Daten vor: Demnach stieg die Zahl der Sozialhilf­ebezieher von Jänner bis inklusive Mai von rund 142.600 auf 150.300, der Anteil der Asyl- und Schutzbere­chtigten stieg auf rund 42.000 (= fast 28%). Eine Sonderausw­ertung besagt, dass zwischen Frühjahr 2016 und Frühjahr 2017 fast 8200 Asyl- und Schutzbere­chtigte in die Wiener Mindestsic­herung zuwanderte­n. Fast alle Bundesländ­er sind unterdesse­n bei der Sozialhilf­e auf die Bremse gestiegen, was den Sog Wiens verstärkt. In Wien wird seit einem Jahr über neue Regeln diskutiert. Ergebnisse sollen „bis Sommer“vorliegen.

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