Der Erfolg ermöglicht technischen Fortschritt
Jaguar schreibt Rekorde. Und erweitert nicht nur die Modell-, sondern auch die Motorenpalette.
„Wir haben alle Hände voll zu tun.“Das wird man bei Jaguar Land Rover derzeit oft hören. Nicht nur in der britischen Zentrale, wo ein Rekord nach dem anderen bilanziert werden kann, sondern auch bei den Importeuren und den Händlern – denn die setzen gerade den neuen Auftritt der beiden Premiummarken in ihren Niederlassungen um.
Von 233.000 verkauften Autos 2010 legten die Briten bis 2016 auf 583.000 zu, im letzten Jahresvergleich um 20 Prozent – gleichmäßig verteilt auf die Hauptregionen Europa, Großbritannien, China und Nordamerika. Für Jaguar betrug das Plus von 2015 auf 2016 77 Prozent global – und in Österreich gar 154 auf 955 Einheiten. „Deshalb sind wir zuversichtlich, heuer die 1000erMarke zu überschreiten“, sagt Geschäftsführer Thomas Hörmann. Der langjährige FordMitarbeiter aus Schladming und baldige Wahl-Tennengauer steht seit Kurzem dem Pongauer Peter Modelhart für Österreich und Tschechien zur Seite. Modelhart verantwortet ja als Chef auch noch den wichtigen Importmarkt Deutschland.
Bevor die Erweiterung der Modellpalette in hohem Tempo weitergeht – Range Rover Velar ab Herbst sowie Jaguars kleines SUV E-Pace und der vollelektrische I-Pace ab 2018, die beide bei Magna Steyr in Graz gebaut werden –, wird das Motorenangebot für die Limousinen XE und XF und das Erfolgs-SUV F-Pace erweitert – mit neuen Mitgliedern der selbst entwickelten IngeniumReihe. „Damit sind Triebwerke anderer Hersteller in unseren Autos endgültig passé“, sagt Pressesprecher Dieter Platzer. Bei den Dieselmotoren wird ein 240 PS leistender Zweiliter-Vierzylinder-Twinturbo (der erste des Unternehmens) mit 500 Newtonmetern die Kluft zwischen 163/180 PS und dem Dreiliter-V6 mit 300 schließen. Der kleine Diesel wird im F-Pace nochmals überarbeitet und kommt nun auf nur noch 4,8 Liter im Normmix (126 Gramm CO2). Weil sich Diesel und Benziner gleichen Hubraum (1997 Kubikzentimeter), 93 Millimeter Zylinderabstand, 231 Millimeter Motorblockhöhe und gleichen Radius der Kurbelwelle teilen, kann JLR viele Gleichteile nutzen. In den neuen Zweiliter-Turbobenzi- nern (200 bzw. 250 PS) kommen TwinScroll-Lader zum Einsatz. Dabei werden die Abgaskanäle von jeweils zwei Zylindern im Abgaskrümmer getrennt und erst vor dem Turbinenlaufrad wieder vereint. Weil sich die Zylinder dadurch beim Ladungswechsel nicht negativ beeinflussen, sinkt der Abgasgegendruck und damit der Verbrauch. Leistung und Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen werden jedoch verbessert. Um die Ladungswechselverluste zu minimieren, setzen die Briten einen elektro-hydraulischen und voll variablen Ventiltrieb, verbunden mit Phasenverstellung der Nockenwellen, ein. Damit sind Drehmomentspitzen von 340 bzw. 365 Newtonmetern im breiten Bereich von 1200 bis 4500 Touren möglich.
Auch in Ausstattung und Sicherheit gibt es im Modelljahrgang 2018 (ab sofort erhältlich) Neuerungen: mehr Fahrdynamik durch Adapative Dynamics, detailliertere Sitz- und Kopfstützeneinstellungen und zusätzliche Assistenten (Kollisionswarnung bei Vorwärtsfahrt, Parkhilfe). Das Touch-Pro-Infotainment mit 10-Zoll-Touchscreen (teilbar) ist für alle Baureihen erhältlich.
Preise des neuen Modelljahrgangs: XE ab 37.760, XF ab 42.610 und F-Pace ab 46.180 Euro.