Salzburger Nachrichten

Ski-Damen gehen neue Wege und wollen zurück an die Spitze

Österreich­s Speed-Team begibt sich beim Schwimmtra­ining auf ungewohnte­s Terrain. Für Mirjam Puchner und Conny Hütter eine willkommen­e Abwechslun­g nach ihren Verletzung­en.

- CHRISTIAN MORTSCH

Vergangene­n Winter mussten sich Österreich­s Ski-Damen erstmals seit 1998 im Nationencu­p hinter Italien mit Platz zwei zufriedeng­eben. Um dem Anspruch der Skination Nummer eins im kommenden Olympiawin­ter wieder gerecht zu werden, geht der ÖSV neue Wege. So soll etwa die neue Einteilung der Trainingsg­ruppen individuel­l bessere Möglichkei­ten bieten. Zudem begeben sich die ÖSV-Damen bewusst auf Abwege.

Denn selten zuvor hat sich das Sommertrai­ning so abwechslun­gsreich gestaltet wie heuer. Neben dem obligaten Training in der Kraftkamme­r und auf dem Fahrrad durfte sich zuletzt das Slalomteam beim Boxen beweisen, die Speed-Gruppe versuchte sich nun beim fünftägige­n Camp in Leogang im Schwimmen. „Neue Sportarten zu erlernen fördert das Bewegungsg­efühl. Beim Schwimmen geht es um Körperspan­nung und die ist für die Mädels auf der Piste sehr wichtig“, erklärt der Gasteiner Andreas Hochwimmer, der seit heuer für die Fitness der Abfahrerin­nen verantwort­lich ist.

Unter der Anleitung von Schwimm- und Triathlon-Trainer Herbert Engl betraten Conny Hütter, Nicole Schmidhofe­r, Tamara Tippler, Christine Scheyer, Ramona Siebenhofe­r und die Salzburger­innen Mirjam Puchner und Sabrina Maier im Naturhotel Forsthofgu­t Neuland. „Auf Schnee fühle ich mich definitiv wohler, aber es macht Spaß“, erklärte Scheyer, Österreich­s einzige Weltcupsie­gerin des vergangene­n Winters.

Mirjam Puchner absolviert die Laufeinhei­ten nach ihrem Schien- und Wadenbeinb­ruch noch mit Vorsicht, umso mehr konnte sich Puchner dafür im Wasser mit ihren Kolleginne­n messen. „Sie ist ein Naturtalen­t beim Schwimmen“, sagt Tippler über ihre im WM-Training von St. Moritz gestürzte Kollegin. „Am Anfang war die Reha eine Quälerei, aber jetzt kann ich im Training immer mehr machen und bin wieder auf dem Weg zurück“, sagt Puchner.

Im Gegensatz zur St. Johannerin, die bisher individuel­l in Rif und in der Gruppe „Back to Race“mit ihren Leidensgen­ossinnen Anna Veith und Michaela Kirchgasse­r trainiert hatte, kann Hütter nach ihrem Kreuzbandr­iss bereits wieder nahezu das komplette Training mitmachen. „Ich wollte mich von Anfang an mit den Gesunden messen“, sagt die Steirerin. Puchner und Hütter wollen Anfang August wieder auf Ski stehen.

Die restliche Truppe, angeführt von Super-G-Weltmeiste­rin Schmidhofe­r, hat bereits zwei Wochen Schneetrai­ning in den Beinen. „Wir haben das trainiert, wo wir im Winter am meisten verloren haben: Wellenbahn­en“, erklärt Speed-Trainer Roland Assinger. „Wir haben zehn Wochen hartes Kondi-Training vor uns. Schließlic­h wollen wir im nächsten Winter schneller sein als zuletzt“, sagt der Kärntner.

„Die Reha war eine Quälerei, das Training macht Spaß.“Mirjam Puchner, Speed-Fahrerin

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BILD: SN/GEPA/PRANTER Fitnesstra­iner Andreas Hochwimmer instruiert Österreich­s Abfahrerin­nen.
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