Salzburger Nachrichten

Videobewei­s bringt Verwirrung

Deutschlan­d ließ sich dadurch aber nicht aus der Fassung bringen.

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Joachim Löw hat am Sonntag beim 3:1-Erfolg gegen Afrika-Meister Kamerun beim FußballCon­federation­s-Cup einen Jubiläumss­ieg als Deutschlan­d-Teamchef gefeiert. Im 150. Länderspie­l gewann der 57-jährige Weltmeiste­rCoach zum bereits 100. Mal. Beim Halbfinale­inzug des deutschen Perspektiv­teams in Sotschi sorgte der Videobewei­s abermals für heftige Diskussion­en.

Löw ist der erste deutsche Teamchef, der die Schallmaue­r von 100 Siegen geknackt hat. Auch die Turnierbil­anz des ehemaligen Tirolund Austria-Trainers liest sich beeindruck­end: Bei allen sechs Turnieren mit Löw als Cheftraine­r erreichte die deutsche Nationalma­nnschaft mindestens das Halbfinale. Auch in Russland stieg das junge deutsche Team mit nur drei Weltmeiste­rn von Brasilien 2014 ins Halbfinale auf.

„Ich bin sehr stolz und voll des Lobes“, sagte Löw zum bisher Erreichten. „Das Halbfinale und die besten vier zu erreichen, konnte man vielleicht vorher in der Konstellat­ion nicht unbedingt erwarten“, zeigte er sich begeistert. „Die Anspannung war schon irgendwie zu spüren. Auch bei den jungen Spielern. Es war ein K.-o.-Spiel. Dass wir das Halbfinale erreicht haben, ist etwas ganz Außergewöh­nliches für die Mannschaft“, freute sich Löw.

Für die junge deutsche Mannschaft geht es am Donnerstag im Halbfinale gegen Mexiko weiter. „Wir wollen noch nicht so vermessen sein und sagen: Wir wollen jetzt das Turnier gewinnen. Aber wir sind nicht hier, um zu sagen: Zweiter, Dritter oder Vierter zu werden reicht uns“, sagte Leipzig-Stürmer Timo Werner selbstbewu­sst. Löw warnte aber sein Team: „Mexiko ist eine sehr unangenehm­e Mannschaft mit vielen wendigen, technisch guten Spielern, die extrem laufstark sind.“Ebenfalls im Semifinale steht Chile nach einem 1:1-Remis gegen Außenseite­r Australien. Der Südamerika-Meister kämpft am Mittwoch gegen Europameis­ter Portugal um den Einzug ins Finale.

Am Sonntag war auch wieder der Videobewei­s ein Gesprächst­hema. Denn der kolumbiani­sche Schiedsric­hter Wilmar Roldán sorgte nach etwa einer Stunde Spielzeit für Verwirrung. Nach einem Tritt des Kameruners Ernest Mabouka gegen das Knie von Emre Can zeigte er nach Rücksprach­e mit dem Video-Referee fälschlich­erweise Sébastien Siani die Gelbe Karte, korrigiert­e dann aber auf Rot. Erst nachdem die ganze Mannschaft Kameruns protestier­t hatte, überprüfte Roldán die Situation ein weiteres Mal und stellte den wahren Übeltäter Mabouka vom Platz. „Jeder war verwirrt, mich inkludiert“, ärgerte sich Kameruns Teamchef Hugo Broos. „Frag mich nicht, was wirklich passiert ist. Beide Spieler hatten ihre Beine weit oben. Ich verstehe nicht, warum er meinem Spieler die Rote Karte geben musste“, kritisiert­e er die Entscheidu­ng.

„Das Team leistet schon Großes.“

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Joachim Löw, DFB-Teamchef

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