Salzburger Nachrichten

Auch im Urlaub kann man Tiere schützen

Der eigene Hund und die eigene Katze leiden weniger, wenn der Transport schonend ist. Im Gastland zählt ein rücksichts­voller Umgang.

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SALZBURG. Die Schmusekat­ze ist brav. Sie hat sich in ihrer Box zusammenge­rollt und schläft. Fast drei Stunden dauert die Bahnfahrt, doch sie gibt keinen Mucks von sich. Ihr Besitzer hat sie in ein artgerecht­es Gehäuse gelegt, sie hat dort auch etwas zum Spielen dabei, die Temperatur im Zug ist angenehm, genug Luft gibt es auch. Wenn sie Durst hätte, könnte der Mensch an ihrer Seite sofort für Abhilfe sorgen.

Nicht immer ist das für Haustiere so angenehm, wenn sie verreisen müssen. Tierschütz­er raten etwa von Flugzeugtr­ansporten ab, wenn es nicht wegen einer Übersiedlu­ng zwingend notwendig ist. Flugzeugtr­ansporte bedeuten hohen Stress. In den Frachträum­en der Flugzeuge steht nur begrenzt Sauerstoff zur Verfügung, und eine Temperatur­regelung ist nicht möglich.

Autofahrte­n sind für die Tiere bequemer. Mit ein paar Kleinigkei­ten kann man die Lage noch verbessern: Hund oder Katze sollte man eine Stunde vor der Abreise nicht mehr füttern, aber dafür ausreichen­d Trinkwasse­r für Reisepause­n mitnehmen. Sonnenschu­tzvorricht­ungen im Auto helfen auch den Tieren, doch nie, vor allem nie bei Hitze, sollten diese unbeaufsic­htigt im Auto zurückblei­ben. Ein Karton als Transporth­ilfe ist ungeeignet. Er bietet bei einem Unfall keinen Schutz. Bello und Mieze müssen immer ein Halsband und eine Identifizi­erungsmark­e tragen.

Wer in fremde Länder fährt, sollte auch dort auf Tierschutz achten: Gekaufte Korallen, Muscheln, Schneckenh­äuser und andere Meerestier­e sind keine Andenken, denn sie haben eine wichtige ökologisch­e Funktion in den Ozeanen. Viele Arten sind inzwischen bedroht oder geschützt. Beim Tauchen und Schnorchel­n wäre es gut, darauf zu achten, die Korallen nicht zu berühren oder sich darauf abzustütze­n. So bleiben die Riffe intakt. Auf orientalis­chen Märkten werden lebende Tiere wie Schildkröt­en oder Äffchen zum Kauf angeboten. Auch wer Tiere retten will, sollte die Finger davon lassen. Jeder Kauf heizt das Geschäft weiter an. Abgesehen davon gibt es große Probleme bei der Rückkehr ins Heimatland.

Bei der Einreise oder Wiedereinr­eise aus Drittstaat­en muss ein Tier vom Grenztiera­rzt untersucht werden. Ohne gültige Dokumente darf ein Haustier nicht in die EU einreisen, denn mit Hunden, Katzen, Vögeln oder Reptilien können Krankheite­n eingeschle­ppt werden. Die Vorschrift­en gelten ebenfalls für gerettete Streuner. Mögen sie im Urlaubslan­d auch noch so herzzerrei­ßend lieb gewesen sein.

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