Salzburger Nachrichten

Der Zusteller radelt täglich mit 70 Paketen durch die Stadt

dpd setzt seit Kurzem auf Lastenfahr­räder. Salzburg ist die zweite Stadt, in der das Unternehme­n Räder verwendet. Für die Mozartstad­t hat der Paket-Dienstleis­ter ein spezielles Modell gekauft.

- ANGELIKA WIENERROIT­HER

SALZBURG-STADT. Seit drei Wochen fahren die dpd-Lastenfahr­räder durch die Stadt. Sie seien bereits aufgefalle­n, sagt Geschäftsf­ührer Rainer Schwarz. Kein Wunder, mit dem riesigen Bauch für die Pakete und dem überdachte­n Sitzplatz ähneln sie einem Pilz auf Rädern.

Bis zu 70 Pakete haben auf den Lastenfahr­rädern Platz, der Antrieb ist elektrisch. „Damit kommt man bis zu 70 Kilometer weit“, sagt Schwarz. Und ein zusätzlich­er Akku fahre immer mit. Zwei Fahrer radeln derzeit die Pakete zu den Empfängern in der Innenstadt. Einer von ihnen ist Daniel Verosta. „Ich kann so die Pakete leicht zustellen, auch wenn die Poller oben sind“, sagt der dpd-Mitarbeite­r. „Die Kunden sind begeistert. Und ich habe kein Problem mit den Parkplät- zen.“Anstrengen­d sei es wegen des E-Antriebs nicht.

1200 Pakete hätten das neue dpd-Verteilzen­trum in der Stadt Salzburg seit der Eröffnung vor drei Wochen durchlaufe­n, sagt Schwarz. 70 davon transporti­eren die Mitarbeite­r derzeit pro Tag mit dem Rad, in der Hochsaison, kurz vor Weihnachte­n etwa, sollen es deutlich mehr werden.

Salzburg ist nach Wien die zweite Stadt, wo dpd Räder einsetzt. Das Modell in Salzburg sei anders: „Wir haben für Salzburg Lastenfahr­räder mit Dach gewählt“, sagt Schwarz. Denn in Wien seien die Wege kürzer, weshalb Regen die Fahrer nicht völlig durchnässe. Doch auch die überdachte­n Räder in der Mozartstad­t seien nicht ohne Hinderniss­e. „Es gibt keine Modelle mit Scheibenwi­scher. Der Fahrer muss also stehen bleiben, um drüberzuwi­schen – oder ein spezielles Spray benützen, damit das Wasser schnell abperlt.“

Lukas Uitz von der Initiative „Fairkehr“begrüßt die neuen Räder. Das Konzept gebe es bereits: Seit drei Jahren stellt der Fahrradkur­ier „Die Boten“Pakete in der Stadt zu. Bis zu 250 Kilogramm könnten die Lastenfahr­räder transporti­eren. „Fahrräder sind geräusch- sowie emissionsf­rei und verursache­n weniger Straßensch­äden.“Räder behinderte­n zudem den Verkehr weniger als Lkw, sagt Uitz. „Im Sinne einer zukunftsfä­higen Stadt ist es sinnvoll, möglichst viel Verkehr auf das Rad zu verlegen.“

„Ich kann so die Pakete zustellen, auch wenn die Poller oben sind.“Daniel Verosta, dpd-Mitarbeite­r

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BILD: SN/RATZER Rainer Schwarz, Geschäftsf­ührer von dpd, hat Lastenfahr­räder eingeführt, damit seine Mitarbeite­r in der Salzburger Innenstadt leichter zustellen können.

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