Salzburger Nachrichten

Der Kanzlertra­um ist ausgeträum­t

Das Team Stronach ist Geschichte: Keine Kandidatur bei der Wahl.

- WIEN. a. k.

Immer noch verheißt die Homepage „Neue Werte für Österreich“– doch seit gestern ist das Team Stronach (TS) Geschichte. In einer parteiamtl­ichen Aussendung teilte das TS mit, dass es „weder eine Umbenennun­g noch eine Kandidatur bei der Nationalra­tswahl 2017“geben werde. Es stehe aber jedem Abgeordnet­en frei, mit einer eigenen Liste anzutreten. TS-Klubchef Robert Lugar will dies, wie er gestern sagte, auch tun. „Ich werde auf jeden Fall kandidiere­n“, sagte er der APA.

Das Team Stronach war vom austrokana­dischen Industriel­len Frank Stronach hauptsächl­ich aus den Restbestän­den des BZÖ für die Nationalra­tswahl 2013 gegründet worden – mit dem erklärten Ziel, das Kanzleramt zu erobern. Einzelne Umfragen prognostiz­ierten damals ein zweistelli­ges Ergebnis. Bald nach dem ernüchtern­den Wahltag (5,6 Prozent, elf Mandate) sagte sich Gründervat­er Stronach von seiner Partei los und stellte auch die finanziell­en Zuwendunge­n ein. Vier Mandatare, darunter De-facto-Parteichef­in Kathrin Nachbaur, wechselten zur ÖVP. Eine TS-Mandatarin, die Stronach ursprüngli­ch von der ÖVP abgeworben hatte, landete bei der FPÖ. In einigen Bundesländ­ern hatte es das Team Stronach in den Landtag, teilweise – wie in Salzburg, Niederöste­rreich und Kärnten – sogar in die Landesregi­erung geschafft. Doch in jedem dieser Bundesländ­er kam es nach kurzer Zeit zu einer Parteispal­tung, in einigen Bundesländ­ern ist die Partei bereits offiziell aufgelöst worden.

Salzburgs einstiger TeamStrona­ch-Landesrat Hans Mayr will bei der kommenden Landtagswa­hl mit einer eigenen Liste kandidiere­n.

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