Wie Amerika seine „weiche Macht“verspielt
Donald Trump bewegt sich auf der Weltbühne wie ein Elefant im Porzellanladen. Und das ist fast eine Beleidigung für das Rüsseltier, dessen Weisheit es vor anderen Torheiten schützt.
Welchen Scherbenhaufen der „Amerika zuerst“-Präsident in den ersten Monaten seiner Amtszeit dabei schon angerichtet hat, lässt sich an der neuen PEW-Studie ablesen: Trump ramponierte das Image der USA so schnell wie kein anderer Präsident vor ihm.
Für die USA wird das zum Problem. Denn ihre militärische Supermacht allein hat nur begrenzte Reichweite. Das hat niemand besser gewusst als die amerikanischen Architekten der Nachkriegsordnung.
Sie verstanden die Kraft der „Soft Power“im Systemkonflikt mit den kommunistischen Diktaturen. Die Attraktivität offener Gesellschaften mit ihrer demokratischen Kontrolle der Macht, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit halfen mehr dabei, den Kampf um Köpfe und Herzen zu gewinnen, als jede Rakete.
Das Geniale an der multilateralen Weltordnung bestand aus Sicht ihrer Protagonisten darin, dass sie durch Institutionen wie die NATO oder den Internationalen Währungsfonds (IWF) – und heute auch die G20 – amerikanische (Vor-)Macht verdaulich machte.
Trumps Chauvinismus kostet die USA nun weltweit Sympathien – und zugleich die Chance, amerikanische Interessen effektiv durchzusetzen. Der Imageschaden hat politische Konsequenzen: So einem Führer folgt im Ausland kaum jemand freiwillig.