Raiffeisen legt den Rotstift nicht aus der Hand
Die Zusammenarbeit im Sektor könnte künftig eine Genossenschaft steuern.
Für die Raiffeisen-Bankengruppe sei das Geschäftsjahr 2016 wegen des wirtschaftlichen Umfelds, steigender regulatorischer Vorgaben und niedriger Zinsen kein einfaches gewesen, sagte ihr Sprecher, der frühere Chef der RZB, Walter Rothensteiner, am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Das Modell der Universalbank funktioniere aber nach wie vor sehr gut. Bei einer nahezu unveränderten Bilanzsumme der Gruppe von rund 280 Mrd. Euro ging das Betriebsergebnis um ein Fünftel auf auf 2,7 Mrd. Euro zurück. Dagegen legte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 8 Prozent auf 2,04 Mrd. Euro zu, ebenso die Kernkapitalquote, die sich von 9,26 auf 10,18 Prozent erhöhte. Die Gruppe beschäftigte in Österreich 24.234 Mitarbeiter, weltweit 71.406. Die Zahl der Bankstellen ging in Österreich um 178 auf 1946 zurück, weltweit waren es 4482.
„Es wird weitere Schließungen geben“, sagte Rothensteiner, auch der Personalabbau werde weitergehen. Nach der Fusion von RBI und der RZB als Zentralinstitut werde man über den Sommer die Zusammenarbeit der Landesbanken neu definieren. Als Steuerungseinheit für Sektoraufgaben würde Rothensteiner eine Genossenschaft ohne Banklizenz bevorzugen. Es gebe im Sektor noch genügend Möglichkeiten, Geld einzusparen.