Mit Skipper Peter Burling gewann das Jahrhunderttalent
Ein Ausnahmesegler am Steuer und ein ausgefeiltes Technikpaket sicherten der Neuseeland-Crew den Sieg in der 35. Auflage um den America’s Cup.
Mit seinen 26 Jahren ist Peter Burling der jüngste Skipper, der den America’s Cup gewonnen hat, und er hat es gleich bei seinem ersten Antreten geschafft. Eine Überraschung? Der Neuseeländer wird schon seit Jahren hoch gehandelt und gilt als das Jahrhunderttalent im Segelsport. Im Jahr 2013 wurde er Sieger im Red Bull Youth America’s Cup. Im Vorjahr gewann er Olympiagold vor Rio de Janeiro (im 49er) und jetzt glänzte er vor Bermuda mit dem Team Emirates New Zealand.
Es hat einfach alles zusammengespielt bei den Neuseeländern. Gegen Peter Burlings Können und das hervorragende Technikpaket an Bord der „Aotearoa“fanden die US-amerikanischen Titelverteidiger vom Oracle Team kein Rezept. Alle acht Wettfahrten gingen bei Leichtwind in Szene und das war sicher kein Nachteil für die Neuseeländer. Die Herausforderer gewannen mit 7:1. Für Neuseeland ist es nach 1995 und 2000 der dritte Sieg in dieser ältesten Segelregatta, die seit 1851 aber erst zum 35. Mal ausgetragen wurde.
Wann und mit welchen technischen Bestimmungen die 36. Auflage im Kampf um die „Auld Mug“-Trophäe ausgetragen wird, steht noch nicht fest. Fix ist, dass Neuseeland den Bewerb ausrichtet und dass Italien mit dem Syndikat Luna Rossa der Herausforderer sein wird. Möglicherweise wird 2020 oder 2021 gefahren. Es wird jetzt in Kooperation an den Regeln gearbeitet. Für die Hydrauliksysteme an Bord des Katamarans ist der Öldruck entscheidend. Das Einsetzen eines Generators ist verboten. Der Druck muss über Muskelkraft erzeugt werden. Die Neuseeländer haben heuer ein System verwendet, das nicht mit Armen, sondern mit Beinmuskulatur betrieben wird. Vier Mann strampelten. Das bringt zwar mehr Kraft und die Leute haben ihre Hände frei, aber es hat auch seine Tücken. Ob so ein System auch bei der nächsten Auflage verwendet werden darf, ist noch offen. Hans Peter Steinacher (48) gewann bei den Sommerspielen in Sydney (2000) und Athen (2004) mit Partner Roman Hagara im Segeln (Tornado) jeweils Gold. Seit 2010 segelt der Pinzgauer in der Extreme Sailing Series.