Post bereitet Rangglern Schmerzen
Die Einladung zum Gedächtnisranggeln kam erst nach der Veranstaltung.
Ranggeln ist im Pinzgau Nationalsport. Das mindestens 500 Jahre alte Ranggeln auf dem Hundstein brachte es sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Kein Wunder, dass man verärgert ist, wenn die Einladung zum 6. Albert Rofner Gedächtnisranggeln, das auch zum Alpencup zählt, auf dem Postweg verschwindet.
Albert Rofner war 30 Jahre lang Schriftführer des Salzburger Rangglerverbands und einer der Mitgründer des Rangglervereins Leogang. Er verstarb 2006. Seither gibt es in Leogang alle zwei Jahre das Gedächtnisranggeln. Veranstaltet wird es von der Musikkapelle
„Wir haben die Einladungen extra früh verschickt.“
und dem Rangglerverein, bei dem seine Tochter Rosi Hörhager Obfrau ist. Sie hat auch seine Funktion als Schriftführerin des Verbands übernommen.
Damit die Veranstaltung gut besucht wird, schickte man schon am 12. Juni einen Postwurf an alle Leoganger Haushalte, erzählt Hörhager. „Es waren 1030 Stück. Wir haben sie beim Postpartner in Leogang aufgegeben.“ Am vergangenen Sonntag schließlich ging das Ranggeln über die Bühne. „Die Einladungen wurden aber erst am Montag zugestellt. Und auch da nur in einem Teil von Leogang.“
Die Obfrau beschwerte sich schon am vergangenen Donnerstag bei der Post. An diesem Tag war bei ihr die letzte Zustellung vor dem Gedächtnisranggeln, und die Einladung war nicht dabei. Hörhager: „Alle waren sehr nett, aber keiner zuständig. Am Freitagnachmittag hat mich dann eine freundliche Dame angerufen. Sie hat gesagt, dass sie die Einladungen nicht mehr finden und wir die Kosten zurückerstattet bekommen.“
Trotz der Misslichkeiten sei es aber noch eine sehr gute Veranstaltung geworden, sagt Hörhager. Da Leogang eine relativ kleine Gemeinde ist, sprach es sich auch so herum. Zudem arbeiteten die Ranggler mit Facebook und Plakaten. „Alle Interessierten haben es aber sicher nicht erfahren. Vor allem ältere Leute, die das Internet nicht nützen.“
Post-Sprecher Michael Homola sagt: „Leider konnte nicht eruiert werden, warum dieser Postwurf nicht rechtzeitig in der zuständigen Zustellbasis eingelangt ist und daher auch nicht rechtzeitig zugestellt werden konnte. Wir können uns nur nochmal dafür entschuldigen. Das Aufgabeentgelt wurde zwischenzeitlich schon retourniert.“