Eisiges Training vor heißem Rennen
Baku-Sieger Daniel Ricciardo ging fremd – auf Lieferinger Eis.
SPIELBERG. „Das machte Riesenspaß. Obwohl ich in der Schulzeit nur zwei Mal eislaufen war“, erzählte ein wie immer bestens gelaunter Daniel Ricciardo nach seinem Besuch (gemeinsam mit Teamkollegen Max Verstappen) in der Lieferinger Akademie von Red Bull. Und er verblüffte die Journalisten mit der Ankündigung mit ernsthafter Miene: „Ja, ich werde Freitag nach dem zweiten F1-Training sofort wieder in Salzburg aufs Eis gehen und Sonntagvormittag auch.“Dann verzog der Australier aber sein Gesicht zum gewohnt breiten Grinsen und beruhigte: „Nein, kleiner Scherz.“
Was der Überraschungssieger von Baku nun im ersten von zwei Red-Bull-Heimrennen innerhalb einer Woche (nächste Woche folgt Silverstone) erwartet, formulierte Ricciardo so: „Wenn es regnet, wird es wie beim Eislaufen. Wenn es trocken bleibt, haben wir gute Haftung. Der Belag ist seit dem Vorjahr sehr gut.“Und auf die Frage, ob Red Bull auch ohne spezielle Umstände wie in Aserbaidschan schon siegfähig wäre, sagte der seit Samstag 28Jährige: „Ja, auf gewissen Strecken. Zum Beispiel auf dem Hungaroring oder in Singapur könnten uns weitere Siege gelingen.“
Warum er zuletzt im Qualifying von Verstappen „ausgebremst“worden war, den Niederländer aber in der Erfolgsquote (drei Podestplätze in Folge mit einem Sieg) in den Schatten gestellt hatte, erklärte Ricciardo auch: „In der Qualifikation unterliefen mir kleine Fehler. Im Rennen – hmmm, vielleicht hatte ich etwas mehr Glück und er etwas Pech.“Und zur Hamilton-VettelKontroverse meinte er: „Ich hatte so etwas auch, vor allem im Kart. Da war das Rennen nach der Zielflagge noch lange nicht zu Ende!“
Seit einiger Zeit drängen die RedBull-Obersten auf mehr Motorenauswahl ab 2021 (wenn das noch zu beschließende neue Reglement in Kraft treten wird). Interessant dabei: Immer wieder wird ein Comeback von Ilmor und Cosworth ins Spiel gebracht. Und weil die exklusive Sportwagenschmiede Aston Martin seit dem Vorjahr Partner von Red Bull Racing in der Formel 1 und beim Bau eines Supersportwagens ist, könnte ein Deal so aussehen: Red Bull fährt hinkünftig mit, sagen wir einmal: Cosworth, allerdings gebrandet als Aston Martin. Die Briten mit ihrem vom Rennsport begeisterten Chef Andy Palmer liebäugeln mit einer verstärkten Formel-1-Präsenz. Und Aston Martin war auch bei der jüngsten Sitzung der Motorengruppe in dieser Woche mit dabei.