Motorradanfänger haben ein doppelt so hohes Unfallrisiko
Am Wochenende ereigneten sich zahlreiche schwere Unfälle, vor allem Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern waren betroffen.
Der Sonnenschein lockt in den Sommermonaten viele Motorrad- und Mopedlenker auf die Straße, das zeigt sich auch an einigen tragischen Unfällen.
Am Sonntag verstarb ein 35jähriger Motorradfahrer an den Folgen seiner Verletzungen. Er verunfallte am Samstag in WienLiesing. Der Mann war mit seinem Leichtmotorrad gegen einen abgestellten Lastwagen geprallt.
Folgenschwerer Unfall auch in Kärnten: Ein 42-jähriger Tsche- che kam ebenfalls bei einem Motorradunfall ums Leben. Laut Polizei war der Mann bei der Fahrt in Richtung Kölnbreinsperre in Malta (Bezirk Spittal) in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Zaun geprallt. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er in eine Wiese geschleudert und erlitt so schwere Kopfverletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Unfallort Niederösterreich: Bei einer Kollision zwischen einem Moped und einem Kleintransporter wurden am Samstagmittag in Pöchlarn (Bezirk Melk) zwei Menschen verletzt. Ein 40-jähriger Zweiradfahrer hatte im Stau eine Fahrzeugkolonne überholt, als der Lenker eines Transporters trotz Verbots nach links abbog. Trotz eingeleiteter Notbremsung konnte der Motorradfahrer den Zusammenstoß nicht verhindern. Er wurde vom Kleintransporter überrollt und schwer verletzt mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen.
Tödlich endete im Stadtgemeindegebiet Amstetten-Mauer (Bezirk Amstetten) ein Unfall am Samstag für eine 17-jährige Mofalenkerin. Die junge Frau wurde vom Auto eines 21-Jährigen erfasst, das ins Schleudern gekommen war.
Dass Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern immer wieder in schwere Verkehrsunfälle verwickelt sind, ist nicht neu. Zuletzt sorgte jedoch eine Studie des Mipra-Instituts unter Motorradfahrern für Aufsehen. Laut der Untersuchung unter 5854 Motorradfahrern zeigte sich, dass in den ersten 2,5 bis drei Jahren bzw. bei den ersten 15.000 Kilometern der „Motorradkarriere“das Unfallrisiko doppelt so hoch ist wie nach dieser Fahrpraxis. Die Analyse verdeutlicht, dass ein gutes Fahrsicherheitstraining das Unfall- risiko danach um fünf bis zehn Prozent senken kann, das jährliche Unfallrisiko aber unverändert bleibt, da die Absolventen nach den Trainings um zehn Prozent mehr fahren. Zudem zeigt die Untersuchung, dass das Unfallrisiko, wenn man die Fahrleistungen berücksichtigt, weitgehend unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildung ist.
Laut Verkehrsunfallstatistik kamen im Vorjahr 85 Motorradfahrer (davon elf mit Leichtmotorrädern) ums Leben, auch sieben Mopedlenker starben auf Österreichs Straßen. Zum Vergleich: 2016 starben 187 Pkw-Insassen.