Kuriose Verbote für Touristen
Dass es teuer werden kann, Zigaretten in den Sand zu werfen, ist Urlaubern vielleicht bekannt. Doch in manchen Urlaubsorten können Touristen auch für eine Sandburg bestraft werden.
ROM, MADRID. Touristen können in der Ferienzeit auch zu Tätern werden – oft unbewusst. Vor allem wenn man nicht in die kuriosen Regeln eingeweiht ist, die an manchen Touristenorten gelten:
Pinkelstopp:
An den Stränden der Gemeinde Lepe im Südwesten Spaniens sollte man sich nicht beim Pinkeln im Meer erwischen lassen. Das ist dort seit 2012 verboten. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldstrafen von bis zu 750 Euro.
Burgenbauverbot:
Auf Teneriffa muss man – will man nicht zur Kasse gebeten werden – von der Errichtung größerer Sandburgen Abstand nehmen – aus „ästhetischen Gründen“, wie es heißt.
Skateboard-Verhüllungsgebot:
In Valencia darf man auf dem Strand Fortbewegungsmittel wie Skateboards, Inlineskates oder Fahrräder nur verhüllt mitnehmen. Die spanische Stadt hatte mit Fahrrad- und Skate-Rowdys Probleme.
Sexverbot:
Wilde Partys werden inzwischen nicht nur auf Mallorca gefeiert – und geahndet. Im katalanischen Tossa de Mar ist Sex am Strand strikt untersagt. Man darf nach einer Verordnung von 2009 hier unter anderem auch keine Junggesellenpartys mehr feiern.
Seifenverbot:
In Benidorm an der spanischen Costa Blanca, wo die Bewohnerzahl im Sommer von knapp 70.000 auf eineinhalb Millionen klettert, darf man sich im Meer nicht mit Seife oder Shampoo säubern.
Reservierverbot:
Dieses Verbot könnte insbesondere die Deutschen stören, die den zweifelhaften Ruhm genießen, im Urlaub gern früh aufzustehen, um sich einen (guten) Platz an der Sonne zu sichern. Im Badeort Torrox an der Costa del Sol in Málaga ist es seit 2014 strikt verboten, ein Stück des Strandes zu „reservieren“.
Steineverbot:
In Griechenland ist es verboten, in antiken Stätten Steine mitzunehmen. Dies gilt auch für augenscheinlich nicht mit der Antike verbundene einfache Steine. Wenn man dabei erwischt wird, kann man die Nacht in einer Polizeistation verbringen, bis Archäologen feststellen, ob es sich um etwas archäologisch Wichtiges handelt.
Stehenbleibverbot:
In Venedig werden Touristen angewiesen, auf den Brücken in der meist überfüllten Stadt nicht stehen zu bleiben. Sonst könnten sich Staus bilden, die vor allem die Einwohner in den Wahnsinn treiben.
Picknickverbot:
In den historischen Zentren der italienischen Städte Rom und Florenz sollten sich Besucher lieber nicht überall sorglos niederlassen. Wer sich beispielsweise auf den Rand des TreviBrunnens setzt, wird von einem Polizisten mit Trillerpfeife verscheucht. Baden im Brunnen kostet sogar bis zu 500 Euro. Florenz experimentiert mit anderen Methoden gegen Picknicker. Kirchenplätze im Zentrum sollen um die Mittagszeit nass gespritzt werden, damit sich Touristen dort nicht niederlassen und essen können – einen ähnlichen Vorstoß gab es auf der Urlaubsinsel Capri.