Froome wehrte alle Attacken ab
Der Gesamtführende der Tour musste Schrecksekunde überstehen.
Der niederländische Radprofi Bauke Mollema hat am Sonntag die 15. Etappe der 104. Tour de France für sich entschieden. Michael Gogls Trek-Teamkollege, der auch als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet wurde, setzte sich nach 189,5 Kilometern von Laissac nach Le Puy-en-Velay durch, nachdem er einer Fluchtgruppe entkommen war. Gesamt-Leader Chris Froome verteidigte das Gelbe Trikot.
Der britische Vorjahressieger, der mit seinen Verfolgern im Gesamtklassement 6:25 Minuten Rückstand auf den Tagessieger aufwies, wehrte auf der letzten Etappe vor dem zweiten Ruhetag heute, Montag, erneut sämtliche Attacken ab. Und der starke Zeitfahrer Froome hat auch noch den Kampf gegen die Uhr als Joker in der Hinterhand. Durch die Unachtsamkeit des Italieners Fabio Aru am Samstag auf dem kurzen, aber schweren Schlussanstieg nach Rodez ist dem dreimaligen Champion das Gelbe Trikot quasi zugeflogen. Der Astana-Kapitän hatte sich in der entscheidenden Rennphase viel zu weit hinten im Feld aufgehalten und damit im Etappenfinale, das Michael Matthews für sich entschied, nicht mehr reagieren können. Damit liegt Froome vor dem Ruhetag am Mon- tag in der Gesamtwertung wieder 18 Sekunden vor Aru und 23 Sekunden vor dem französischen Hoffnungsträger Romain Bardet. Auch der kolumbianische Außenseiter Rigoberto Urán ist mit einem Rückstand von 29 Sekunden noch gut im Rennen.
Eine Schrecksekunde hatte Froome am Sonntag zu überstehen. Während einer Tempoverschärfung von Bardets Mannschaft am vorletzten Anstieg ereilte den Briten ein Defekt, für kurze Zeit geriet Froome gut eine Minute ins Hintertreffen. Doch nach gut einer Viertelstunde hatte sich der 32-Jährige in die Gruppe der Topfavoriten zurückgekämpft. Spannend wird es allmählich auch im Kampf um das Grüne Trikot. Der Vorsprung von Marcel Kittel auf Matthews schmolz auf unter 80 Punkte. Am Sonntag gewann der Australier in der Ausreißergruppe den Zwischensprint und sicherte sich 20 Zähler. Kittel quälte sich dagegen am Ende des Feldes über die vier Bergwertungen des Tages.