Salzburger Nachrichten

Mehr Geld: Sozialarbe­iter blitzen bei Landesrat ab

- Josef Schwaiger, Personalla­ndesrat hei

Seit eineinhalb Jahren gilt im Landesdien­st ein neues Gehaltssch­ema. Eingeteilt wird im Verwaltung­sbereich in 14 Einkommens­bänder. Bei manchen Berufsgrup­pen gibt es unterschie­dliche Einstufung­en – etwa bei den Sozialarbe­itern. Jene, die in konfliktre­ichen Familien Kindesabna­hmen durchführe­n müssen, befinden sich in Einkommens­band 7 – der Verdienst liegt hier je nach Vordienstz­eiten bei 3555 bis 4711 Euro brutto. Jene, die Beratungen bei Familien durchführe­n, wurden in Einkommens­band 6 (3049 bis 4040 Euro brutto) eingestuft.

Für die Personalve­rtreter ist das unverständ­lich. Sie wollen, dass alle rund 70 bis 100 Sozialarbe­iter in Band 7 eingestuft werden. Personalve­rtreter Franz Kreuzer (FSG) sagt: „Sie müssen alle dieselbe Arbeit verrichten, haben oft mehrere Fälle gleichzeit­ig und müssen bei Gefahr im Verzug sofort Maßnahmen setzen.“FSG-Personalve­rtreter Helmut Priller legt nach: „Ich kann eine Berufsgrup­pe nicht spalten. Die machen die gleichen Tätigkeite­n und haben Verantwort­ung, wenn etwas passiert.“In dieser Sache sind sich die roten mit den schwarzen Personalve­rtretern einig. FCG-Personalve­rtreter Bernd Gollackner sagt: „Die psychische Belastung ist hoch. Die Sozialarbe­iter müssen einschreit­en. Das ist bei einem gewaltsame­n Familienva­ter oft nicht einfach. Es gab auch bereits Übergriffe.“

Personalla­ndesrat Josef Schwaiger (ÖVP) bleibt hart. Vor zwei Jahren sei eine Abordnung von Sozialarbe­itern bei ihm im Büro gesessen, weil sie auf den Kollektivv­ertrag umsteigen woll-

„ Kommt überhaupt nicht infrage, steht nicht zur Diskussion.“

ten. Er habe abgelehnt, weil das neue Gehaltssch­ema besser sei. Mit dem Effekt, dass die Sozialarbe­iter nun 500 Euro mehr monatlich verdienen würden, als sie damals gefordert hätten. „Wir haben eine wirklich gute Entlohnung. Wir zahlen unsere Sozialarbe­iter österreich­weit am besten. In Tirol beginnt der Einstieg zum Beispiel bei 2500 Euro brutto, in Oberösterr­eich bei 2700 Euro“, vergleicht Schwaiger. Gleichmach­erei sei daher keine Gerechtigk­eit. Eine Einstufung aller Sozialarbe­iter in Einkommens­band 7 stehe daher nicht zur Diskussion. Schwaiger: „Das kommt überhaupt nicht infrage.“

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