Mehr Geld: Sozialarbeiter blitzen bei Landesrat ab
Seit eineinhalb Jahren gilt im Landesdienst ein neues Gehaltsschema. Eingeteilt wird im Verwaltungsbereich in 14 Einkommensbänder. Bei manchen Berufsgruppen gibt es unterschiedliche Einstufungen – etwa bei den Sozialarbeitern. Jene, die in konfliktreichen Familien Kindesabnahmen durchführen müssen, befinden sich in Einkommensband 7 – der Verdienst liegt hier je nach Vordienstzeiten bei 3555 bis 4711 Euro brutto. Jene, die Beratungen bei Familien durchführen, wurden in Einkommensband 6 (3049 bis 4040 Euro brutto) eingestuft.
Für die Personalvertreter ist das unverständlich. Sie wollen, dass alle rund 70 bis 100 Sozialarbeiter in Band 7 eingestuft werden. Personalvertreter Franz Kreuzer (FSG) sagt: „Sie müssen alle dieselbe Arbeit verrichten, haben oft mehrere Fälle gleichzeitig und müssen bei Gefahr im Verzug sofort Maßnahmen setzen.“FSG-Personalvertreter Helmut Priller legt nach: „Ich kann eine Berufsgruppe nicht spalten. Die machen die gleichen Tätigkeiten und haben Verantwortung, wenn etwas passiert.“In dieser Sache sind sich die roten mit den schwarzen Personalvertretern einig. FCG-Personalvertreter Bernd Gollackner sagt: „Die psychische Belastung ist hoch. Die Sozialarbeiter müssen einschreiten. Das ist bei einem gewaltsamen Familienvater oft nicht einfach. Es gab auch bereits Übergriffe.“
Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) bleibt hart. Vor zwei Jahren sei eine Abordnung von Sozialarbeitern bei ihm im Büro gesessen, weil sie auf den Kollektivvertrag umsteigen woll-
„ Kommt überhaupt nicht infrage, steht nicht zur Diskussion.“
ten. Er habe abgelehnt, weil das neue Gehaltsschema besser sei. Mit dem Effekt, dass die Sozialarbeiter nun 500 Euro mehr monatlich verdienen würden, als sie damals gefordert hätten. „Wir haben eine wirklich gute Entlohnung. Wir zahlen unsere Sozialarbeiter österreichweit am besten. In Tirol beginnt der Einstieg zum Beispiel bei 2500 Euro brutto, in Oberösterreich bei 2700 Euro“, vergleicht Schwaiger. Gleichmacherei sei daher keine Gerechtigkeit. Eine Einstufung aller Sozialarbeiter in Einkommensband 7 stehe daher nicht zur Diskussion. Schwaiger: „Das kommt überhaupt nicht infrage.“