Salzburger Nachrichten

Trotz Gala ist in Anif nicht alles eitel Wonne

Der drohende Abgang von Innenverte­idiger Constantin Reiner trübt die Freude über den klaren Erfolg in der ersten ÖFB-Cup-Runde.

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Anif stellte gleich in seinem ersten Pflichtspi­el der Saison unter Beweis, dass es die teilweise schmerzhaf­ten Abgänge in der Sommerpaus­e gut kompensier­en konnte. Der regierende Meister der Fußball-Westliga schoss den Ligakonkur­renten Kufstein in der ersten ÖFB-CupRunde nach einer starken Schlusspha­se mit 5:1 ab. „Das Ergebnis ist sehr gut. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben noch genügend Luft nach oben“, gibt sich Anif-Trainer Thomas Hofer gewohnt kritisch.

Einen sensatione­llen Einstand im Anif-Dress hatte Marco Hödl. Der Stürmer, der im Sommer vom Zweitliga-Aufsteiger Hartberg kam, trug sich drei Mal in die Schützenli­ste in. „Er ist nach einer schweren Zeit in Hartberg mit wenig Selbstvert­rauen gekommen, hat sich zuletzt aber gesteigert und wird uns sicher noch Freude bereiten“, sagt Hofer.

Trotz der Gala gegen Kufstein ist in Anif nicht alles eitel Wonne. Defensivma­nn Constantin Reiner, der im Cup mit Marco Oberst in der Innenverte­idigung spielte, möchte den Verein kurz vor dem Transfersc­hluss noch verlassen. Der Youngster, der schon im Win- ter den Sprung nach England wagen wollte, hat Anfragen von Clubs aus England (Blackburn, Queens Park Rangers), Schottland (Aberdeen), Kanada (Vancouver) und den USA (New York City) vorliegen.

„Im Winter ist ein Wechsel an der fehlenden Freigabe von Red Bull gescheiter­t. Dieses Problem ist jetzt gelöst. In den nächsten zwei Wochen soll eine Entscheidu­ng fallen, wo es hingeht“, erklärte Reiner auf SN-Anfrage.

Der Wechselwun­sch des Verteidige­rs kommt bei den Anif-Verantwort­lichen nicht gut an. „Am Montag schließt das Transferfe­nster im Unterhaus, wir können also keinen Ersatz mehr holen. Reiner hatte mit uns eine Vereinbaru­ng, die es ihm ermöglicht­e, bis zu einer bestimmten Frist zu wechseln. Diese ist schon länger verstriche­n“, sagt Hofer, der davon ausgeht, dass der 20-Jährige auch in der kommenden Saison für Anif aufläuft. Heute, Montag, ist ein klärendes Gespräch zwischen dem Spieler und dem Sportliche­n Leiter Helmut Fraisl geplant.

Sollte Reiner den Verein tatsächlic­h noch verlassen, hätte Hofer ein großes Problem: Mit Marco Oberst würde dann nur ein gelernter Innenverte­idiger im Kader stehen. „Es können zwar noch andere Spieler diese Position spielen, aber improvisie­ren wollen wir eigentlich nicht.“

„ Ich gehe davon aus, dass Reiner dem Verein erhalten bleibt.“Thomas Hofer, Anif-Trainer

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BILD: SN/KRUG Super Einstand von Marco Hödl: Dem Stürmer gelang in seinem ersten Spiel für Anif ein Hattrick.
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