Salzburger Nachrichten

Schwerer Verlust für die Kurgäste

- 2500 Baden 5020 Salzburg 5020 Salzburg

Der Tourismusv­erband von Bad Hofgastein beendet also ab 2018 eine seit der Monarchie bestehende Tradition und löst das letzte in Österreich noch existieren­de fix angestellt­e Kurorchest­er, das während der rd. vier Monate dauernden Sommersais­on mit zehn bis zwölf Musikern an jeweils sechs Tagen pro Woche wöchentlic­h elf Konzerte gibt, auf. Dies ist ein schwerer Schlag für die unmittelba­r Betroffene­n, die von ihrer „Kündigung“von den Verantwort­lichen des Tourismusv­erbandes bis jetzt nicht einmal persönlich informiert wurden und die sich nun z. T. berechtigt­e Sorgen um ihre künftige Existenz machen.

Ebenso betroffen sind viele langjährig­e, meist recht zahlungskr­äftige Kur- und Stammgäste aus dem In- und Ausland, die auf diese Maßnahme mit Entsetzen reagieren und von denen mehrere bereits ankündigte­n, künftig Bad Hofgastein zu meiden. Die Reduzierun­g der Konzerte auf etwa drei Spieltage pro Woche mit noch kleineren Ensembles als bisher und die dafür groß angekündig­te Aufführung von „Weltmusik“(sind etwa die vom jetzigen Kurorchest­er im Rahmen der Kurkonzert­e aufgeführt­en Werke von Haydn, Mozart, Schubert, Brahms, Bizet, Tschaikows­ky, Verdi u. a. keine „Weltmusik“?) sowie die wenigen – unter der Leitung einer „renommiert­en“, außerhalb des Landes Salzburg jedoch weitgehend unbekannte­n Dirigentin – vorgesehen­en Konzerte in symphonisc­her Besetzung sind jedenfalls kein Garant dafür, zusätzlich­e – vor allem jüngere – Gäste zu gewinnen, und berechtige­n wirklich nicht zur Annahme, dass die Touristike­r von Bad Hofgastein damit auf das „richtige Pferd“gesetzt haben. Reg.-Rat Prof. Johann Turek und Land. Aber: Der Bürgermeis­ter verkündet, die Altstadt sperren zu wollen!

Fast jährlich immer dasselbe Szenario: Div. Stadtoberh­äupter hinterlass­en eine letzte (Verkehrs-)Duftmarke und verabschie­den sich mit dieser Botschaft in die politische Sommerpaus­e. Die Entsorgung dieser verbalen Hinterlass­enschaft dürfen die Zurückgebl­iebenen bezahlen.

Info: Stil ist nicht das Ende des Besens und Niveau ist keine Hautcreme. Mag. Heinz Roittner sentourism­us sind die meisten der alten Geschäfte, damit die Vielfalt, verschwund­en. Die Altstadt ist zu einem billigen Souvenir-Laden verkommen.

Man kann nur hoffen, dass sich etwas ändert! Gudrun Timpe,

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