Weiter Streit um die Arbeitszeit
Wirtschaftsbund verweist auf 13-Stunden-Tag im öffentlichen Dienst.
Die kontroverse Debatte um eine Flexibilisierung der Arbeitszeit geht weiter. Es gehe nicht um eine generelle Ausweitung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden täglich, sondern um Modelle für Spitzenzeiten, sagt Wirt schafts bund generalsekretär Peter Haubner. Im öffentlichen Dienst, bei Polizei oder Krankenhäusern, seien Arbeitszeiten von bis zu 13 Stunden täglich erlaubt.
Haubner will das Thema Arbeitszeitflexibilisierung nicht als PolitSpielball sehen. Wichtig sei dabei der Wirt schafts standort Österreich. „Das moderne Wirtschaftsleben erfordert immer öfter kurzfristige Mehrleistungen. Wenn diese etwa mit Zeitausgleich vergütet werden, verlängert sich die Arbeitszeit insgesamt nicht – sie wird nur verlagert“, erklärte Haubner.
Hingegen warnt die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge vor einem generellen Zwölf-Stunden-Tag. Offenbar versuchten einige Unternehmer, eine generelle Verlängerung der Arbeitszeit mit der massiven Unterstützung von ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz durchzusetzen, heißt es in einer Aussendung. So hatte KTM-Chef Stefan Pierer angekündigt, die Wahlkampfspenden, die bis Ende Juli für Kurz eingehen, zu verdoppeln.
Alle Studien würden zeigen, dass lange und wechselnde Arbeitszeiten Beschäftigte ständig unter Zeitdruck setzten und krank machten, sagte Pro-Ge-Vorsitzender Günther Goach (FSG). Unregelmäßige und über 40 Stunden hinausgehende Arbeitszeiten seien schlecht für die Leistungsfähigkeit und erhöhten die Burn-out-Gefährdung.