„Die Familie gab mir zusätzliche Motivation“
Günther Matzinger holte bei der Para-Leichtathletik-WM in London über 400 m Gold. Der 30jährige Salzburger hat mit diesem Erfolg nicht gerechnet.
SN: Vor der WM waren Sie nicht in Bestform. Überrascht Sie die Goldmedaille? Matzinger: Sehr sogar! Ich hatte nach Olympia in Rio große Probleme mit der Achillessehne, konnte bis März nicht richtig trainieren. Mein Physio Benni Obermüller hat mich wieder hergerichtet. Die 49,35 sind nicht meine Bestleistung, aber das Optimum für diese Saison.
SN: Wann haben Sie während des Laufes gemerkt, dass es sich ausgehen wird? Erst zehn Meter vor dem Ziel. Vor der letzten Kurve ist es mir richtig eingefahren. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Shane Hudson noch einholen kann. Und es war mein Glück, dass Ferreira einen Fehlstart hatte. Der wäre schwer zu biegen gewesen.
SN: Sie wurden in London 2012 Doppelolympiasieger. Warum läuft es hier so gut? Schwer zu sagen. Die Stimmung im Stadion ist der Wahnsinn, es ist richtig laut. Zudem ist meine Familie für die 400 m extra angereist. Die saßen zehn Meter von meiner Startmaschine entfernt. Das hat zusätzlich motiviert.
SN: Wie lautet das Ziel für die 200 m am Samstag? Die sind nicht meine Paradedisziplin. Ich will eine Saisonbestleistung hinlegen. Eine Medaille ist eher unrealistisch.
SN: Welche Pläne haben Sie nach der WM? Der Fokus liegt auf Olympia in Tokio, 2020. Hoffentlich bleibe ich unverletzt. Ich will dort eine Medaille gewinnen und danach meine Karriere beenden.