Salzburger Nachrichten

Gemeinde Puch löste Swap mit 500.000 Euro Verlust auf

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Nicht nur die Stadt Salzburg hatte Probleme mit Zinstausch­geschäften in der Vergangenh­eit. Auch die Gemeinde Puch hat einen „ProblemSwa­p“mitgeschle­ppt. Der Cross Currency Swap sollte ursprüngli­ch heuer Ende Juni auslaufen. Die Gemeinde hat sich aber schon vorher mit der betreffend­en Bank geeinigt.

Bürgermeis­ter Helmut Klose (ÖVP) wollte auf Anfrage keine Details nennen. „Wir haben Stillschwe­igen mit der Bank vereinbart. Wir haben uns geeinigt und damit ist ,zammgramt‘. Wir sind gut ausgestieg­en“, sagt der Ortschef.

In einer Landtagsan­frage der FPS von Karl Schnell im März 2015 hieß es noch, der aktuelle Kursverlus­t des Cross Currency Swap (bei einer Nominale von 2,6 Millionen Euro) der Gemeinde Puch liege bei 1,5 Millionen Euro. Bei genauer Betrachtun­g des Rechnungsa­bschlusses 2016 der Gemeinde lässt sich feststelle­n, dass der Verlust mindestens eine halbe Million Euro betragen hat. Die Gemeinde hat demnach im Herbst 2016 zur „Auflösung CCS“ein Darlehen in Höhe von 550.000 Euro mit zehn Jahren Laufzeit aufgenomme­n. Im außerorden­tlichen Haushalt scheint dieselbe Summe unter „Abdeckung Kursverlus­t, Kanalbau Auflösung CCS“auf. Zum Vergleich: Der jährliche ordentlich­e Haushalt der Gemeinde beläuft sich auf 10,4 Millionen Euro.

17.000 Euro sind an Anwaltskos­ten zur Auflösung der CCSVereinb­arung angefallen, wie aus den Ausgabenüb­erschreitu­ngen hervorgeht. Bürgermeis­ter Helmut Klose sagt auf Anfrage, er nenne keine Summe, dementiere diese 550.000 Euro aber auch nicht, wenn sie im Rechnungsa­bschluss der Gemeinde stünden.

Auch der Schweizer-FrankenKre­dit für die Gewerbehof Puch GmbH, für den die Gemeinde zu 100 Prozent bürgt, findet sich im Rechnungsa­bschluss. Der Kredit läuft bis 2029. Die ursprüngli­che Haftungshö­he hat sich von 2,4 Millionen auf 2,7 Millionen Euro erhöht.

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